Urlaube sind eine wunderbare Sache: neue Eindrücke, fremdartige Sprachen, faszinierende Sitten, beeindruckende Landschaften, freundliche Menschen, wunderbares Wetter. Der einzige Haken: Irgendwann kommt man meist nach Hause zurück. Hier erwartet einen dann frei nach dem „Same Shit, different day“-Prinzip derselbe Wahnsinn, den man während der Ferien doch so erfolgreich verdrängt hatte. Ehe man sich versieht, steht man statt mit froher Erwartungen mit einem Rucksack voller Schmutzwäsche an einer kalten, dunklen Busstation im Regen und lässt sich von einem Busfahrer anmotzen, weil man 6,50 € mit einem Zehner bezahlten will. Wer nicht über Zeit, Mittel oder die Chuzpe verfügt, auf dem Absatz kehrt zu machen, dem bleibt nichts anderes als die kleinen Fluchten aus dem Alltag übrig.
Zuvor stellen wir uns aber nochmal der Realität. Diese lässt sich angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen unserer Welt auch nicht verleugnen. Im Zeitalter der Globalisierung sind die Kriegsfolgen auch in Wuppertal präsent. Grund genug, uns im November dem Thema FRIEDEN zu widmen.
Für die Klimabilanz sind Fernreisen mit dem Billigflieger natürlich nicht empfehlenswert. Was dem Klima gut tut, darüber informiert die KLIMA-EXPO NRW 2022. In einem tausend Schritte umfassenden Programm will sie auf ebenso viele Klima-relevante und innovative NRW-Projekte hinweisen. Mehr dazu in unserer Rubrik „Innovation“..
Nun aber endlich raus aus dem Alltag, zu dem der Traum eine hervorragende Abwechslung bietet. Am SCHAUSPIELHAUS DÜSSELDORF trifft Shakespearsche Verzauberung auf die nicht minder verwirrende Welt Andy Warhols, wenn der spanische Regisseur Àlex Rigola den SOMMERNACHTSTRAUM mit der Silver Factory verknüpft. Musikalisch lohnt die kleine Flucht zu den LEVERKUSENER JAZZTAGEN, bei denen u.a. Gregory Porter zu Gast sein wird. Die Kunst hingegen lädt dazu ein, einfach mal den Augenblick, das flüchtige Hier und Jetzt zu genießen. Die impressionistische Malerei von Camille Pissarro, der derzeit in der Einzelausstellung PISSARRO – VATER DES IMPRESSIONISMUS im VON DER HEYDT MUSEUM zu sehen ist, zeugt von dieser subjektiven, augenblicklichen Beobachtung einer Landschaft.
Parademedium für den Eskapismus ist der Film. Emotional wuchtiges Gefühlskino und ästhetische Innovation können wir einmal mehr von Regiewunderkind Xavier Dolan und seinem Film MOMMY erwarten. DIE EINSAMKEIT DES KILLERS VOR DEM SCHUSS ist eher eine Komödie, in der Benno Fürmann als Auftragskiller an der Brüsseler Bürokratie verzweifelt. engels sprach mit Regisseur FLORIAN MISCHA BÖDER. Eine Zeitreise in das Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre ist LABYRINTH DER WÖRTER. Engels sprach mit Schauspieler ALEXANDER FEHLING u.a. über die umfangreiche Recherche zu dem Historienfilm und seine Begegnung mit Zeitzeugen. Eine kleine Reise ist dann vielleicht doch noch drin. Vom 13.-16.11. feiert das KINOFEST LÜNEN 25-jähriges Jubiläum.
Wer jetzt noch immer Fernweh hat kann, der sei dadurch getröstet, dass nach dem Urlaub vor dem Urlaub ist und die nächste Reise bestimmt kommt.
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