Mit Heike Kati Barath setzt die Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal-Barmen ihre lose Reihe zur zeitgenössischen Malerei in Deutschland hochkarätig fort. Die Ausstellung, die neben aktuellen Bildern gleichberechtigt ältere Werke zeigt, erstaunt: durch ihre Sujets und die Intensität der Malerei. Das zentrale Sujet der realistisch figürlichen Kunst von Barath sind Kinder, teils als Ganzfiguren, teils als Büsten, immer aber, leicht überlebensgroß, frontal zum Betrachter ausgerichtet. Die Gesichter sind mit primären Mitteln – lapidar, mit wenigen Strichen – eingezeichnet, häufig tragen die Mädchen und Jungen Bikini bzw. Badehose und stehen dann vor einem hellblauen Himmel; daneben sind in den letzten Jahren auch einige Figuren mit Kapuzenpullovern entstanden. Die Figuren schauen uns an und teilen so ihre Gefühlslage mit. Darin erweist sich Heike Kati Barath als wahre Meisterin ihres Metiers. Subtil verdeutlicht sie Heiterkeit oder Zorn allein durch die Stellung der Augen, die Neigung des Kopfes, die Linie des Mundes oder die Rötungen der Haut. Und dann schauen wir genauer hin und stellen fest, wie präzise diese Malerei kalkuliert ist und sich doch eine Leichtigkeit, ja, Unbekümmertheit bewahrt. Und wie plötzlich die Darstellung des Lieben ins Böse umkippen kann und mit einem Schlag gar nichts mehr klar ist. Baraths Figuren – die Mädchen und Jungen, die „Yetis“, Hasen und die „Aliens“ – brechen in unsere Welt ein, unterstützt noch dadurch, dass sie ganz im Vordergrund stehen und dass mitunter die Haare als Fäden aus Acrylfugendichter aufgesetzt sind … – Ungewohnt und sehr sehenswert.
„Heike Kati Barath – Du auch hier“ | bis 25.1. | Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal-Barmen | 0202 563 65 71
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