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3.784 Filmen im Forum

Forum.

Es gibt 57 Beiträge von Dr. Tom

One Hour Photo

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Das ganze Maß der Einsamkeit

18.01.2003

Ein stiller trauriger Film, der einem die ganze Palette von Vereinsamung und Kommunikationsdefizit vor Augen führt. Stellenweise, wenn über Photos philosophiert wird, glaubt man, Roland Barthes mit seinen Essays zur Photographie wäre für das Drehbuch verantwortlich gewesen. Robin Williams ist sehr überzeugend als graue Maus, die plötzlich, wenn die moralischen Parameter nicht mehr stimmen, ausrastet und alles aufzugeben bereit ist. Endlich hat er mal die öde Spaßfraktion hinter sich gelassen und plausibel unterstrichen, dass er weit mehr drauf hat. Connie Nielsen ist eine Augenweide, das nur am Rande.

Der Pianist

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Horrortableau

04.11.2002

Ein aufwühlender Film, fraglos. Jede Einstellung wie ein Tableau des Horrors, man bräuchte freilich Zeit, um die zahllosen Einzelheiten darin noch weiter zu würdigen. Ein wenig schade vielleicht, dass am Ende wieder das Klischee vom Juden helfenden Nazi bedient wird, aber sei's drum, Polanski hat mit diesem Film sein chef-d'oeuvre vorgelegt.

Loin - Weit weg

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Viel Flair

17.10.2002

Ein kleiner, aber feiner französischer Film, der die Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonisten wunderbar in zumeist stillen Bildern, in winzigen Gesten und Mimiken einfängt. Vielleicht braucht man zu Anfang etwas Geduld, um sich an Techinés Bildsprache zu gewöhnen, doch dann bekommt der Film seiner Authentizität und seiner Figuren wegen ein ganz besonderes Flair. Die Eindrücke von Tanger und Umgebung gehören auch dazu.

Minority Report

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Martialischer Schnickschnack

17.10.2002

Ein ziemlich problematischer Streifen, aber nicht nur, weil er über weite Strecken wir ein missglückter, da ironiefreier James-Bond-Verschnitt daherkommt. Der Film befindet sich von vorneherein in einer moralischen wie juristischen Schieflage: der Mann, der seine Frau im Moment des Ehebruchs erwischt und sie ggf. tötet, begeht keinen Mord, sondern allenfalls Totschlag. Aber solche Feinheiten sind bei dieser überaus martialischen Inszenierung, den ganzen Perversionen und sanktionierten Widerlichkeiten, eh fehl am Platz. Hauptsache, die ganze verbleibende Logik wird auch noch ratzfatz weggeballert. Ey, boa, ey.

Road to Perdition

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Überflüssig

10.09.2002

Legt man seinen wirklich gelungenen Film "American beauty" als Messlatte an, so registriert man erstaunt, wie tief Sam Mendes mit einem einzigen weiteren Versuch sinken konnte. Vollkommen unispiriert buchstabiert er eine vorhersehbare Story durch, eine, die in ihrer lächerlichen Banalität nicht einmal an der psychologischen Oberfläche kratzt und nur durchgestylte Protagonisten zeigt. Die grundweg unglaubwürdigen Charaktere tun natürlich ein übriges (wie kann selbst der 12-jährige Sohn des Killers Sullivan mal so eben den Tod der Mutter und seines Bruders geflissentlich wegstecken, ohne 1 Träne zu vergießen? etc.) Alberne Effektehascherei, anachronistisches Rumgeballere, ewiger Vater-Sohn-Konflikt, einsamer Steppenwolf - Hauptsache, irgendwelche Ingredienzien stimmen, schon stimmt auch der Film? Weit gefehlt. Ein komplett überflüssiger Streifern.

Sprich mit ihr

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Meisterlich

09.08.2002

Ein von den manieristischen und kitschigen Kinkerlitzchen der früheren Filme befreiter Almodovar zeigt in stupender Weise, was alles in ihm steckt. Der Film ist ein Werk der Reife, ein echtes Meisterwerk, und das selbst noch in den Andeutungen, den Details und in dem, was er gerade nicht sagt oder zeigt. Ein Melodram, das einen noch stundenweise danach zu beschäftigen weiß und einer der wenigen Filme der letzten Zeit, die man sich mit Gewinn ein zweites Mal ansehen kann.

Hundstage

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Höchst problematisch

08.08.2002

Österreich findet bei Seidl quasi in Umsetzung der Bilder von Manfred Deix eine filmische apokalyptische Entsprechung. Schon seit Haneke und Thomas Bernhardt wird uns von der alpenländischen Paranoia erzählt, und deshalb ist man gewissermaßen vorbereitet. Das Problem: Seidl kann nur in der immensen karikaturalen Überzeichnung agieren, Andeutungen sind ihm fremd, der Tabubruch wird als solcher, nicht als aufklärerischer Impetus, gesetzt, alles ist zu dick aufgetragen, und bei der zunehmenden, sich selbst überlassenen Gewalt wird's arg problematisch; hier sei an das Wort von Wim Wenders erinnert, wonach die Darstellung von Gewalt zugleich immer auch eine Verherrlichung derselben ist. Seidls Film gerät in eine entsprechend Spirale, aus der er nicht mehr herauskommt, am Ende überwiegt der Widerwille und man ist erlöst, wenn endlich der Abspann kommt.

8 Frauen

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Hochnotpeinlich

26.07.2002

Vieles stößt unangenehm auf in dem Film, die Synchro trägt gewiss auch Schuld daran (was gerade im Wechsel von Original-Chanson zum gesprochenen Wort auffällt). Mir schleierhaft, wie sich deratig große Mimen für die hahnebüchene Story prostituieren lassen, die "lesbische Szene" zwischen (den auf dem Boden sich wälzenden) Deneuve und Ardant ist von einer geradezu peinlichen Lächerlichkeit, bei den gesungenen Tanzeinlagen von Püppchen Béart musste ich wegsehen, das Artifizielle, das der Film auf seine Fahnen schreibt, wendet sich schließlich gegen ihn. Und Deneuve sollte (ebenso wie Ardant) in ihrem vorgerückten Alter aufhören, lasziv wirken zu wollen; merken diese Frauen nicht, wie sehr sie bereits Opfer eines Klischees geworden sind, das der Regisseur gnadenlos gegen sie wendet?

Tanguy - Der Nesthocker

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Wäre mehr drin gewesen

12.06.2002

Nett, aber nicht wirklich überzeugend. Erst in der zweiten Hälfte wandelt sich der Film von einer Klamotte zur Komödie, und zwar, als A. Dussolier stärker in den Vordergrund kommt und anfängt auszurasten; das ist dann auch sprachlich überzeugend im unerwartetenen Proll-Stil. Azéma ist m.E. zu sehr auf eine hysterische Übermama-Rolle fixiert. Da wäre insgesamt mehr drin gewesen.

In the bedroom

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Für Fortgeschrittene

09.05.2002

Es gibt in dem, trotz aller verorteten Dramatik, eigentlich sehr beschaulich verlaufenden Streifen genau zwei Szenen, bei denen man jäh zusammenzuckt, und das sind die abgegebenen Schüsse, die beiden Morde. Das plötzliche, nicht direkt ableitbare Einbrechen von Gewalt ist genau das Thema von Andre Dubus, der die romaneske Vorlage für diesen Film schrieb. Field hat das gut, wenn man will: kongenial und werkgetreu umgesetzt. Der Film verstört durch die krasse Gegeneinandersetzung zweier Erlebniswelten, und er zeigt, wie lange Dinge schwelen können, bevor sie unüberwindlich und dann eben tödlich aufbrechen. Das passt wohl in unsere Zeit (siehe Erfurt). Wilkinson ist großartig. Ein langer, ruhiger, fast dokumentarischer Film; Kino für Fortgeschrittene.

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