Wo brennt es?
Holgers letzte Worte – 11/25
Vor einigen Wochen titelte der WDR: „Ermittlungspannen bei Brandanschlag“. Der Hintergrund: Anfang 2022 brannte es in einem Wuppertaler Mehrfamilienhaus. Opfer gab es nicht. Die Feuerwehr ging von einem technischen Defekt aus, später kam heraus: Es war Brandstiftung. Der Leiter der Wuppertaler Kriminalpolizei sagte dem WDR: Man habe sich auf die Aussage der Feuerwehr verlassen, „das war aus heutiger Sicht nicht optimal“.
Die Entschuldigung klingt nicht gerade glaubwürdig und hat eine bittere Note: Der mutmaßliche Täter, Daniel S., ist kein Unbekannter. Im Juli wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, nachdem er am 25. März 2024 bei einem Brandanschlag in Solingen eine vierköpfige Familie aus Bulgarien getötet hat. Die Nebenklage ging von einem fremdenfeindlichen Motiv aus, die Indizien seien jedenfalls eindeutig: Chats und Chroniken auf dem Computer, Nazi-Literatur im Regal. Auf das Urteil hatte das keinen Einfluss.
Die „Pannen“ sind einem Klima geschuldet, in dem Migrant:innen vor allem als potenzielle Täter oder „Störer“ im „Stadtbild“ (Friedrich Merz) und kaum als Opfer betrachtet werden. Politik, Behörden und Medien tragen dazu bei. Angesichts der Bedrohung durch Islamisten wird das rechte Auge gerne zugedrückt.
Der Anschlag in Wuppertal blieb ohne Folgen, die Familie aus Solingen würde aber vermutlich noch leben, wenn die Polizei ihre Arbeit gemacht hätte. Stattdessen sind es autonome, ehrenamtliche oder zivilgesellschaftliche Gruppen, die zur Aufklärung oder zum Schutz der Gruppen beitragen, die keine Lobby haben. Zurücklehnen ist leider nicht angesagt.
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