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Charlie Chaplin in seiner eigenwilligen Tragikomödie „Moderne Zeiten“ von 1936
Foto: Presse

In allen Töpfen rührend

30. Mai 2012

Der Film-Megakonzern Sony - Filmwirtschaft 06/12

In der Portrait-Reihe großer amerikanischer Studios ist Sony Pictures Entertainment (SPE) das jüngste. Als Tochterunternehmen des japanischen Elektronikkonzerns bietet es einer Vielzahl bekannter Namen eine filmische Heimat. 1946 wurde das Unternehmen in Japan gegründet und spezialisierte sich auf Studio- und Consumer-Elektronik. In den 80er Jahren bedienten die technischen Geräte einen Massenmarkt und waren führend in Technologie und Design. Eine logische Konsequenz der unternehmerischen Aktivitäten war die Ausweitung in den Bereich der Inhalte. Ein erster Schritt war der Kauf des Plattenlabels CBS, das später mit der Musiksparte von Bertelsmann fusionierte und bis heute einer der größten Anbieter von Musik ist. Ein weiterer Schritt wurde in den Bereich der Filmproduktion gegangen. Der erste und größte Ankauf war 1989 das Columbia Studio, das zuvor für etwa sieben Jahre von Coca-Cola regiert wurde. Das Studio wurde 1919 gegründet und hat wie alle großen Filmstudios in Hollywood eine wechselvolle Geschichte, in der die Erfolge aber bis heute einen klangvollen Namen haben: „Die Faust im Nacken“, „Die Brücke am Kwai“, „Verdammt in alle Ewigkeit“, „Lawrence von Arabien“, „Easy Rider“ und „Taxi Driver“. Das Tochterunternehmen TriStar wurde ebenfalls Bestandteil von SPE.

2005 erwarb Sony das legendäre Studio MGM, das eine der wechselvollsten Geschichten aufzuweisen hatte. Das Akronym der Filmgesellschaften Metro, Goldwyn und Mayer ist mit dem Firmenwappen des brüllenden Löwen bis heute legendär. Um der Konkurrenz des Fernsehens zu begegnen, waren es besonders MGM, die Farbfilme und das Cinemascope-Verfahren durchsetzten. Ende der Sechziger Jahre erwarb der armenische Immigrant Kirk Kerkorian das Studio, arrondierte die Filmaktivitäten mit dem Ankauf von United Artists, baute die größten Hotels der Welt in Las Vegas und war Großaktionär des Autoherstellers Chrysler. Mehrfach kaufte und verkaufte Kerkorian seine Studio-Beteiligungen, bis sie zu Sony gehörten.

United Artists seinerseits hat ebenfalls eine wechselvolle Geschichte hinter sich, nachdem es 1919 von den Autorenfilmern Charlie Chaplin, Mary Pickford, Douglas Fairbanks und David W. Griffith gegründet wurde, die dem Studiobetrieb Hollywoods durch eine eigene kontrollierte Gesellschaft entgehen wollten. Das Ende des Unternehmens wurde durch den Film „Heaven‘s Gate“ von Michael Cimino markiert, bevor es von MGM übernommen wurde. Eng verknüpft ist der Name UA mit der Produktion und dem Vertrieb der James Bond-Filme. Es sind also die drei klassischen Studios Columbia, MGM und UA, die den Ruhm und die Strahlkraft von Sony ausmachen.
Im Kino spielen aber noch weitere Produktideen von Sony eine wichtige Rolle. Denn Sony stellte den ersten digitalen 4K-Projektor mit Laser-Technologie her. In Deutschland werden damit alle Kinosäle der Cinemaxx-Gruppe ausgerüstet. Auch die zu den Projektoren gehörenden Server und die Steuerungs-EDV stammen aus Japan. Des Weiteren besitzt Sony einige Filmtheater, vertreibt den großen Filmstock über DVD und ist somit an allen Phasen der Wertschöpfung eines Films beteiligt. Sony Kameras nehmen die Filme der Sony-Studios auf, werden vom eigenen Verleih unter anderem in den eigenen Kinos mit Sony Projektionstechnik aufgeführt und schließlich auch als DVD zum Endkunden gebracht. Das Highlight dieses Jahres dürfte im November der neue „Bond“ werden.

KIM LUDOLF KOCH

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