Emmas Glück
Deutschland 2006, Laufzeit: 99 Min.
Regie: Sven Taddicken
Darsteller: Jördis Triebel, Jürgen Vogel, Martin Feifel, Hinnerk Schönemann, Karin Neuhäuser, Nina Petri, Arved Birnbaum
Emmas Schweine haben es gut - und das bis zum Schluss. Die für eine Zucht notwendige Schlachtung gestaltet die resolute Bäuerin nämlich äußerst liebevoll. Mit scharfem Schnitt durchtrennt sie die Kehle und lässt sie unter Zuspruch in ihren starken Armen ausbluten. Mit diesem kraftvollen und sinngebenden Bild eröffnet Regisseur Sven Taddicken ("Mein Bruder der Vampir") "Emmas Glück" nach dem gleichnamigen Roman von Claudia Schreiber. Der schwerkranke Max will sein letztes Stündlein in Mexiko verbringen. So klaut er die Schwarzgeldkasse des Autohauses und rast mit einem Jaguar davon, obwohl Chef Hans eigentlich auch sein einziger Freund ist. Hans weiß nichts von Max' schwerer Krankheit und will ihn zur Rede stellen. Doch die Landstraße ist kurvig und Max viel zu schnell. Auf der Wiese der Bäuerin Emma endet Max' Fahrt mit Getöse. Fortan versteckt sie Max und ohne sein Wissen auch das Geld, das ihren Hof retten könnte. Während Hans weitere Ermittlungen nach dem Verbleib des Geldes anstellt, wird auch Emmas Verehrer, der Dorfpolizist, misstrauisch. Max jedoch lernt die Vorzüge des Landlebens immer mehr zu schätzen, und auch Emma will ihren Findling um keinen Preis mehr hergeben. "Emmas Glück" ist ein modernes Märchen über zwei einsame Herzen, die durch die Fügung des Schicksals zusammengebracht werden. Tragik und Komik liegen eng beieinander, und das Glück kann a priori nur von kurzer Dauer sein. Regisseur Sven Taddicken weiß dieses emotionale Potential der Vorlage visuell eindrucksvoll und ohne unnötige Schwermut umzusetzen. Trotz des tragischen Grundtons kommen die komischen Elemente der Geschichte zur Geltung, und vor allem die Nebenrollen amüsieren durch ihre Schrulligkeit. Neben dem gewohnt solide agierenden Jürgen Vogel als Max brilliert in der Hauptrolle die Newcomerin Jördis Triebel, die sich bisher als Theaterschauspielerin einen Namen gemacht hat und in kleineren Fernsehrollen zu sehen war. Hier zeigt sie nun, dass sie auch die große Kinoleinwand mit eigenwilliger Präsenz zu füllen weiß.
(Eric Horst)
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die Fotografin
Start: 19.9.2024
Speak No Evil
Start: 19.9.2024
The Substance
Start: 19.9.2024
Megalopolis
Start: 26.9.2024
Rohbau
Start: 26.9.2024
Memory
Start: 3.10.2024
Hagen
Start: 17.10.2024
In Liebe, Eure Hilde
Start: 17.10.2024
Des Teufels Bad
Start: 14.11.2024
Gladiator 2
Start: 14.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Das Licht
Start: 20.3.2025
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23