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Marx mit Tochter Jenny

Dear Fred,

28. Mai 2024

engelszungen 06/24

21 May, 1869.

Tussy u. meine Frau kamen Mittwoch v. Paris zurück u. ich beabsichtigte mit Tussy Morgen nach Manchester zu gehn. Dieß ist inzwischen durch ein ökonomisches Hinderniß verunmöglicht worden.

Die verschiednen Pariser Reisen v. Jenny, Tussy u. Madame, u. die dazu nöthigen Anschaffungen, hatten mir natürlich Extraausgaben verursacht. Zweitens kamen Auspumpereien zum Belauf v. 14 £, die ich absolut nicht vermeiden konnte, by an unhappy Zusammenlauf v. Umständen. Dupont, der tüchtigste unter den hiesigen Leuten, hatte nicht nur chômage [Arbeitslosigkeit], sondern seine Frau todtkrank. Er ist ein so diskreter Mann, daß er Niemand anpumpt, ausser in äusserster Noth u. er ist so gewissenhaft, stets zurückzuzahlen. Ich pumpte ihm daher 6 £. Dann kam Leßner, der durch die mit Tod beendigte lange Krankheit seiner Frau in grossen Umstand versezt. Ich konnte ihm um so weniger abschlagen, als ich selbst für lange Zeit sein Schuldner gewesen war. Also 5 £. Endlich schreibt der würdige Liebknecht (nachdem er mir umsonst darüber geschrieben) an Eccarius selbst, er solle sich an mich um Vorschuß wenden. Ich erklärte dem E., ich habe dem Wilhelm das schon abgeschlagen. Aber E. jammert – u. die Sache richtig – er würde aus dem Haus geschmissen, wenn ich nicht wenigstens 2 £ für schuldige Hausmiethe ihm vorschiesse. Dieß also geschehn, zugleich dem Wilhelm geschrieben, daß er mir dieß zu returniren. So 14 £ out of pocket. Mit alledem hatte ich noch 15 £ in petto liegen. Da kommt aber gestern a certain Drengler (nomen omen) aus der City mit einem Brief des Herrn Zitschke v. New York, der mir vor 13 Jahren 15 £ gepumpt hatte, aber plötzlich aus London wegen Geldunterschlagung (er expedirte Auswandrer nach New York) verschwand. Turns now up again mit der alten Geldfordrung, die ich durch seine Kassendefekte für erledigt hielt. Ich mußte mich um so mehr exekutiren, als er in der Zwischenzeit sich mit Herrn Heintzen befreudet hat, der im Stande wäre bei Zahlungsweigerung mich aus zu „pioniren“. So trocken gelegt.

Fox ist in Wien nach 5tägiger Lungen Krankheit verstorben. Seine Familie im Elend zurückgelassen. Briefe darüber aus Wien an mich gelangt. Fox’s Mutter (Peter Fox nom de plume, wirklicher Name Peter Fox Andrée) reiche Frau, die ihn aber theils weil er ihre (jezt alte) Kammerkatze geheirathet, theils wegen seines Atheismus, ganz im Stich ließ. Ich habe mich jezt an sie gewandt, drohend, daß wenn sie nichts gibt, öffentliche Collekte für ihren Sohn in London veranstaltet wird.

[…]

Salut

D
KM

Marx‘ Familienleben verursachte hohe Kosten, etwa durch Reisen der weiblichen Familienmitglieder Jenny (Gattin), Jenny und Tussy (Töchter). Gleichzeitig wurde er offensichtlich oft angepumpt und war selbst pleite. Auch wenn er es nicht ausdrücklich schreibt, so erhoffte er doch sicher einen finanziellen Zuschuss von Engels.

Quellenangabe: MEGA – Marx-Engels-Gesamtausgabe digital, Briefwechsel (megadigital.bbaw.de/briefe, [Berlin 2020], Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Internationalen Marx-Engels-Stiftung), Die Abbildung zeigt Marx mit Tochter Jenny

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