Die Insel der besonderen Kinder
USA, Großbritannien, Belgien 2016, Laufzeit: 127 Min., FSK 12
Regie: Tim Burton
Darsteller: Eva Green, Asa Butterfield, Terence Stamp, Samuel L. Jackson
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Überwältigend bebildertes Schauerabenteuer
Gestern ist heute ist gestern
„Die Insel der besonderen Kinder besonderen Kinder“ von Tim Burton
Infantil, abgründig, absurd, komisch und albern, dann wieder berührend: Tim Burton vermengt für gewöhnlich so einige Zutaten in seinen Filmen, wandelt damit auf schmalem Grat, und die Mischung mundet gewiss nicht jedem. Wer inszeniert da gerade, das Kind in ihm oder der Erwachsene? Eine Frage, die sich durch sein gesamtes Werk zieht. Hier nun gelingt ihm ein Stück, das ungleich gradliniger und damit flüssiger erzählt ist und – bis auf eine ärgerliche Ausnahme – auf Albernheiten verzichtet. Ein Schauermärchen für Menschen ab 14, das auch Nicht-Burton-Fans überzeugen sollte.
Der Regisseur adaptiert den Fantasy-Roman des amerikanischen Autoren Ransom Riggs aus dem Jahr 2011. Die Geschichte des jungen Jacobs (Asa Butterfield), der den Geschichten seines verstorbenen Großvaters folgt und auf einer Insel landet, wo er ein mysteriöses Kinderheim aufsucht. Die Einwohner dort entpuppen sich schon bald als besonders begabt. Und wenig später laden sie Jacob ein in eine Zeitschleife.
Die Geschichte mag Anleihen nehmen an den X-Men und „Täglich grüßt das Murmeltier“. Derlei bekannte Rahmen aber werden von Riggs und Burton mit einem Reichtum an Ideen und Fantasie gefüllt, dass es einem den Atem raubt. Burton bietet großes Staunekino mit düsterem Einschlag. Und man darf ihm dankbar sein, dass er aus dem inhaltlichen Reichtum der Vorlage mal nicht gleich einen Dreiteiler macht, was Hollywood sicherlich gefallen hätte.
(Hartmut Ernst)
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