Die langen hellen Tage
Georgien, Deutschland, Frankreich 2013, Laufzeit: 102 Min.
Regie: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
Darsteller: Lika Babluani, Mariam Bokeria, Zurab Gogaladze
>> dielangenhellentage.wordpress.com
Stunde Null
Matt513 (266), 07.09.2014
Georgien im Jahr 1992 – der eiserne Vorhang ist schon seit einiger Zeit gefallen, aber nichts ändert sich zum besseren. Erschreckend deprimierend sind die Bilder. Die Einwohner von Tiflis erleben ihr Land in Agonie, in der Ferne rollt der Lärm des Bürgerkriegs, die Infrastruktur zerbröselt, die alte Gesellschaft mit ihren Normen und Traditionen erodiert. Der Verfall der Sowjet-Autorität hinterläßt ein Vakuum, welches zahlreiche Konflikte in den Familien schürt. Alles steht infrage und außerdem hungern die Menschen. Wenn man sich das anschaut, wünscht man sich weg, weit weg. Und doch berührt der Film ungemein, weil er so sehr das Leben feiert. Trotz der drückenden Verhältnisse und der schreienden Aussichtslosigkeit, ihnen zu entkommen (u.a. die Hochzeit, erzwungen mit einem ungeliebten Mann, die ähnlich im Streit wie schon jene der Eltern endet) - gerade den jungen Menschen scheint die Sonne aus den Herzen.
Eka, eine der beiden Hauptfiguren - mir scheint es, sie symbolisierte die Hoffnung des ganzen Landes. Hoffnung auf Veränderung, aus dem Teufelskreis der omnipräsenten Gewalt auf den Straßen auszubrechen, die Hand zur Versöhnung zu reichen, die Fähigkeit sich zu erneuern. Erneuerung bedeutet ihr Tanz, der sonst den Männern vorbehalten ist; ein Bruch mit den alten Traditionen.
Eindrucksvoll in sehr langen Einstellungen inszeniert; eine außergewöhnliche Leistung der beiden jungen Hauptdarstellerinnen, die hier komplett improvisieren und damit sehr authentisch wirken.
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23