Die langen hellen Tage
Georgien, Deutschland, Frankreich 2013, Laufzeit: 102 Min.
Regie: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
Darsteller: Lika Babluani, Mariam Bokeria, Zurab Gogaladze
>> dielangenhellentage.wordpress.com
Stunde Null
Matt513 (258), 07.09.2014
Georgien im Jahr 1992 – der eiserne Vorhang ist schon seit einiger Zeit gefallen, aber nichts ändert sich zum besseren. Erschreckend deprimierend sind die Bilder. Die Einwohner von Tiflis erleben ihr Land in Agonie, in der Ferne rollt der Lärm des Bürgerkriegs, die Infrastruktur zerbröselt, die alte Gesellschaft mit ihren Normen und Traditionen erodiert. Der Verfall der Sowjet-Autorität hinterläßt ein Vakuum, welches zahlreiche Konflikte in den Familien schürt. Alles steht infrage und außerdem hungern die Menschen. Wenn man sich das anschaut, wünscht man sich weg, weit weg. Und doch berührt der Film ungemein, weil er so sehr das Leben feiert. Trotz der drückenden Verhältnisse und der schreienden Aussichtslosigkeit, ihnen zu entkommen (u.a. die Hochzeit, erzwungen mit einem ungeliebten Mann, die ähnlich im Streit wie schon jene der Eltern endet) - gerade den jungen Menschen scheint die Sonne aus den Herzen.
Eka, eine der beiden Hauptfiguren - mir scheint es, sie symbolisierte die Hoffnung des ganzen Landes. Hoffnung auf Veränderung, aus dem Teufelskreis der omnipräsenten Gewalt auf den Straßen auszubrechen, die Hand zur Versöhnung zu reichen, die Fähigkeit sich zu erneuern. Erneuerung bedeutet ihr Tanz, der sonst den Männern vorbehalten ist; ein Bruch mit den alten Traditionen.
Eindrucksvoll in sehr langen Einstellungen inszeniert; eine außergewöhnliche Leistung der beiden jungen Hauptdarstellerinnen, die hier komplett improvisieren und damit sehr authentisch wirken.
Aus meiner Haut
Start: 2.2.2023
Die Frau im Nebel
Start: 2.2.2023
Der Geschmack der kleinen Dinge
Start: 9.2.2023
Die Aussprache
Start: 9.2.2023
Wo ist Anne Frank
Start: 23.2.2023
Empire of Light
Start: 2.3.2023
Tár
Start: 2.3.2023
Die Fabelmans
Start: 9.3.2023
The Ordinaries
Start: 30.3.2023
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Indiana Jones und der Ruf des Schicksals
Start: 29.6.2023
Barbie
Start: 20.7.2023
Oppenheimer
Start: 20.7.2023
„Ich wollte das damalige Leben erfahrbar machen“
Maggie Peren über „Der Passfälscher“ – Gespräch zum Film 10/22
„Ich brauche die Institution der Ehe nicht“
Iris Berben über „Der Nachname“ – Roter Teppich 10/22
„Ich wollte das Geheimnis seiner Kunst ergründen“
Regina Schilling über „Igor Levit – No Fear“ – Gespräch zum Film 10/22
„Heimat sind für mich meine Familien“
Charly Hübner über „Mittagsstunde“ – Roter Teppich 09/22
„Migration wird uns noch lange beschäftigen“
Louis-Julien Petit über „Die Küchenbrigade“ – Gespräch zum Film 09/22
„Das ist ein Film für die ganze Familie“
Dimitrij Schaad über „Die Känguru-Verschwörung“ – Roter Teppich 08/22
„Die Wüste ist ein dritter Charakter im Film“
Stefan Sarazin über „Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie“ – Gespräch zum Film 08/22
Endlich wieder gemeinsam feiern
Sommer-Branchentreff 2022 in der Wolkenburg – Foyer 06/22
„Ich brauche meine Ordnung und meine Strukturen“
Daniel Sträßer über „Alles in bester Ordnung“ – Roter Teppich 06/22
Feministische Gegennarrative
Das Internationale Frauen* Film Fest kehrt zurück ins Kino – Festival 03/22
Beim Filmemachen zugucken
Das 2. Japanese Film Festival – Festival 02/22
Vom Kleinen zum ganz Großen
„Stranger than Fiction“ traut sich was – Festival 02/22
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.