Höhere Gewalt
Schweden, Dänemark, Frankreich, Norwegen 2014, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Ruben Östlund
Darsteller: Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren
>> www.hoeheregewalt-derfilm.de/
Nach der Lawine
Matt513 (271), 30.11.2014
Manchem ist bekannt, daß das gemeinsame Durchleben von extremen Situationen zu schweren Beziehungskrisen bis hin zur Trennung führen kann; so z.B. häufig bei Geiseln von Flugzeugentführungen. Die unter hohem psychischen Druck gezeigten Reaktionen des Partners lassen ihn mitunter in einem verheerenden Licht erscheinen.
Dieses Phänomen nimmt der Film auf. Hier geht’s um das Verhalten des Menschen im Spannungsfeld zwischen sozialer Konditionierung und Instinkt, angereichert um die Frage, wie sozial verträglich das Ergebnis ist. Die junge Familie hat sich bestens im Griff. Viele kleine verbale Steuerungen sichern den Schwebezustand von Harmonie ab. Dann geschieht das Unerwartete mit brachialer Gewalt. Die Reaktion des Vaters darauf ist ja nicht völlig abwegig; ebenso wenig es abwegig ist, daß sie seine Partnerin verstört, die aus ihrem Rollenverständnis eine andere erwartet hätte. Ähnlich verhält es sich mit dem angereisten Schulfreund des Mannes. Er pflichtet ihm bei, um ihn vor dem Gesichtsverlust zu bewahren, vielleicht auch weil er denkt, daß dies von ihm erwartet wird. Eh er sich versieht, steht er daraufhin selbst im Fadenkreuz. Eine Chance, sich zu beweisen, scheint für alle geboten.
Die Stärke des Films, der mit ganz einfachen Mitteln sehr effektvoll realisiert ist, liegt in seiner brodelnden Psychologie. Alle sechs Schauspieler verdienen Bestnoten. Zu den einfachen Mitteln zählt ferner der Sound; das Kreischen und Dröhnen von Wintersport-Technik, das Sirren von elektrischen Zahnbürsten und weiteres, was sich zu einem akustischen Hintergrund der eigenen Art zusammensetzt, der einen ständig nahendes Unheil erwarten läßt. Suspense von ungewöhnlichen Einfällen unterbrochen.

„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
The Odyssey
Start: 16.7.2026
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24