Ich habe sie geliebt
F 2009, Laufzeit: 115 Min., FSK 6
Regie: Zabou Breitman
Darsteller: Daniel Auteuil, Marie-Josée Croze, Florence Loiret-Caille, Olivia Ross, Christiane Millet, Geneviève Mnich, Winston Ong, Antonin Chalon
Liebesfreud, Liebesleid
Biggi (153), 13.08.2009
verpackt in eine übergeordnete Geschichte. Gut aufgezogen und zum Glück mit langen Rückblenden, um die Erzählung zu illustrieren, sonst wäre der Film zu spröde und deprimierend.
Für mich war nicht Daniel Auteuil der Träger des Films, sondern Marie-Josèe Croze, seine Geliebte Mathilde, bezaubernd und selbstbewusst, wartend und hoffend und bedingungslos liebend (erstaunlich lange). Auteuil hat als 40-jähriger so ausgesehen wie als 60-jähriger, alt und verbraucht. Da hätte sich die Maske mehr Mühe geben müssen, als nur die Brille wegzulassen.
Der Film ist ein Lehrstück über das Leben - lebe es hier und jetzt, falsche Rücksichtnahme macht keinen der Betroffenen glücklich. Im Gegenteil, die Chance für einen Neuanfang werden so verbaut.
Man merkt dem Film an, dass ein Frau die Geschichte geschrieben und eine Frau die Regie geführte hat, obwohl die Geschichte aus der Sicht des Mannes aufgezogen ist. Mathilde ist die leidtragende, die nach 4 Jahren aufgibt, die alles gibt und ihrem Liebhaber viele Möglichkeiten der Erfüllung ihrer gemeinsamen Wünsche gibt. Er lebt nur vor sich hin und möchte eigentlich alles. Seine Familie, das Haus und noch ein Haus, das Leben mit seinen Freunden und Kindern - und seine Geliebte als Sahnehäubchen, ist doch ne runde Sache. Eigentlich eine bekannte Geschichte. Er ist erst die Verzweiflung in Person, als er realisiert, dass ihm alles entglitten ist, Jahre später.... Er zieht keine Konsequenzen aus seiner Erkenntnis und kann nur verbittern, ob seiner Unfähigkeit seine Liebe zu leben.
Der Film schmerzt all die, die die Tragik der Wahl selbst schon erlebt haben und auch die, die ihre Liebe leben oder gelebt haben. Es ist so schön herzergreifend traurig... aber mit einem Lichtblick als Konsequenz.

„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
Alpha
Start: 2.4.2026
The Odyssey
Start: 16.7.2026
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24