Ein Highschoolmädchen verliebt sich in einen Vampir – das Sujet ist seit der „Twilight“-Saga von Stephenie Meyer und den erfolgreichen Kinoadaptionen mit Kirsten Stewart, Robert Pattinson und Taylor Lautner gerade unter Teenagern überaus beliebt. Davon profitiert seit 2009 auch die Serie „The Vampire Diaries“, die in bislang fünf Staffeln von Elena Gilbert (Nina Dobrev) erzählt, der von gleich zwei Vampiren der Hof gemacht wird – hier also kein Werwolf als Konkurrenzlover. Die beiden Blut saugenden Brüder, von denen der Gute seiner vampirischen Veranlagung abgeschworen hat, waren nun die Top-Stargäste auf der 2. BloodyCon, die vom 7. bis 9. Juni 2013 im Swissôtel in Neuss stattfand. Sowohl Ian Somerhalder (der böse Damon Salvator) als auch dessen Serienbruder Paul Wesley (der gute Stefan Salvator) waren am Wochenende von unzähligen, überwiegend weiblichen Fans belagert – egal, ob sie sich bei Fotosessions mit ihren Anhängern verewigen ließen oder stundenlang Autogramme geben mussten. Somerhalder war eindeutig der Beliebtere, was die diabolische Anziehungskraft des Bösen einmal mehr unterstrich.
Bei einer solchen Massenabfertigung blieb kaum Zeit für einen Smalltalk mit den Stars, Fotografieren während der Autogrammstunde war bei Somerhalder und Wesley sogar für die Presse untersagt. Aber auf der Convention waren auch einige Schauspieler aus der zweiten Reihe zugegen, die für Autogramme wesentlich weniger Geld verlangten und sich auch sonst mehr Zeit für ihre Fans nahmen. Dazu gehörten Jim Beaver und Mark Pellegrino aus der bereits seit 2005 laufenden Serie „Supernatural – Zur Hölle mit dem Bösen“, aber auch Torrey DeVitto, Malese Jow, David Anders und Trent Ford, die allesamt ebenfalls bei den „Vampire Diaries“ mitgewirkt haben. Trent Ford, der neben der Schauspielerei auch erfolgreich als Model arbeitet, begrüßte sogar jeden Fan mit einer Umarmung und einem Küsschen und beeindruckte darüber hinaus durch sehr gute Deutschkenntnisse, die er seit seiner Schulzeit noch nicht verlernt hat.
Ein Stammgast auf fast allen Conventions der letzten Jahre ist der Filmjournalist Robert Vogel, der auf der BloodyCon u.a. einen witzigen Vortrag zu „Vampire Comedies“ hielt. Wer sich nicht über sein Hobby lustig machen könnte, sei hier falsch, eröffnete er seine Ausführungen am Samstagnachmittag. „Schon kurz nach ‚Nosferatu’, einem der ersten Vampirfilme, hat es nicht mehr lange gedauert, bis man im Kino anfing, sich über Vampire lustig zu machen“, so Vogel. Sein rund einstündiges Referat unterfütterte er mit zahlreichen Trailern und Ausschnitten, von „Abbott und Costello treffen Frankenstein“ über „Die Munsters“ und „Tanz der Vampire“ bis hin zu „Dracula – Tot aber glücklich“ oder deutlich abstruseren Werken wie „Gebissen wird nur nachts – The Vampire Happening“ oder „Vampir Party“, einem typischen 80er-Jahre-Produkt. Im Bereich der Vampirkomödien gebe es darüber hinaus „allerlei lohnenswerte Fan- und Studentenprojekte, die man aber erst einmal entdecken muss“. Aus diesem Grund würde Vogel regelmäßig und gezielt Videoportale danach durchstöbern. Er könne sich gut vorstellen, im nächsten Jahr vielleicht ausschließlich dazu einen eigenen Vortrag auf die Beine zu stellen.
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