Die History Boys - Fürs Leben lernen
USA/Großbritannien 2006, Laufzeit: 104 Min., FSK 0
Regie: Nicholas Hytner
Darsteller: Samuel Anderson, James Corden, Stephen Campbell Moore, Richard Griffiths, Frances de la Tour, Andrew Knott, Russell Tovey, Jamie Parker, Dominic Cooper, Samuel Barnett, Sacha Dhawan, Clive Merrison, Penelope Wilton, Adrian Scarborough, Georgina Taylor
Ein Haufen College-Boys argumentiert schlagfertig für den Einzug nach Oxford und Cambridge.Gewitzter College-SpaßYork 1983: Die neun Schüler der Geschichtsklasse glänzen mit guten Noten und bekommen die Möglichkeit, sich innerhalb eines weiteren halben Jahres für die Aufnahmeprüfungen für Oxford oder Cambridge vorzubereiten. Ähnlich wie kürzlich Daniel Craig den Cambridge-Absolventen James Bond gab, sind die übermütigen, englischen Jungs zwar klug und schlagfertig, nur fehlt ihnen noch Stil, Charme und der letzte Schliff. Der eigennützige, auf Ruhm bedachte Schuldirektor setzt dazu den jungen Lehrer Tom Irwin auf die 'Oxbridge'-Kandidaten an. Der fragt in "Club der toten Dichter"-Manier, was eigentlich Fakten mit der Wahrheit zu tun haben, bezeichnet 1er-Aufsätze als langweilig, bringt historische Komplexe in neue Zusammenhänge, regt zu konjunktivistischer Geschichtsschreibung an und ermuntert zum Querdenken. Währenddessen irritiert der greise, schnoddrige Lieblingslehrer Hector seine Schüler mit homophilen Anzüglichkeiten.Beschwingt und im Stil schwungvoller College-Filme der 80er Jahre adaptiert Nicolas Hytner das ursprüngliche Musical von Alan Bennett – glücklicherweise weitgehend gesangsfrei. Vielmehr nostalgisch unterlegt von 80er-Wave-Hits stechen dabei vor allem die gewitzten Dialoge hervor. Die laufen zwar auch mal in intellektuellen Plattitüden aus, tragen aber größtenteils gelungen zur schmunzelnden Erheiterung bei. Vor allem, wenn im Laufe frecher Debatten das Lehrpersonal feststellt, was es noch so alles von seinen Schülern lernen kann. Es geht schließlich nicht nur ums querdenken, sondern auch ums querhandeln. Ob dick, schwul oder gottesfürchtig: Die Eigenschaften der Schüler an der Schwelle zum Erwachsenwerden bieten dabei ausreichend Potential für philosophische und poetische Dialoge. Auch wenn der Direktor arg konstruiert als chancenloser, weil (und ausgerechnet) am wenigsten gebildeter Widerpart fungiert, hebt sich dieser britische College-Spaß smart von amerikanischen Vorbildern ab. Dafür bekommt er zwar keine 1, ist aber alles andere als langweilig.
(Hartmut Ernst)
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