Die Tänzerin
Frankreich 2016, Laufzeit: 112 Min., FSK 12
Regie: Stéphanie Di Giusto
Darsteller: Soko, Gaspard Ulliel, Lily-Rose Depp, Amanda Plummer
>> www.taenzerin-derfilm.de
Bizarr, rätselhaft, beeindruckend
Weanerin (12), 05.11.2016
Vorweg: schön inszeniert, schön gedreht, atemberaubende Tanzszenen, kleine Kritiken - absolute Empfehlung. Beim Dreh wurde großen Wert auf Schönheit gelegt: die Kulissen, egal ob mächtige Berge, erlesenes Stadtpalais' oder verwunschenes Landschloss, sind ausnahmslos beeindruckend. Die Sorgfalt, mit der Kostüme, Stoffen, Muster und Einrichtungen ausgesucht und in Szene gesetzt wurden, ist bewundernswert. Dazu alles mit Filter bzw. Weichzeichner gedreht, der das Magische, Rätselhafte, Mythische betont. Die Tanzszenen sind schlichtweg atemberaubend, ganz große Klasse. Dazu gut ausgewählte Hauptdarsteller. "SOKO" als Loie Fuller erfüllte ihre Rolle glaubwürdig - dennoch bleibt sie mir fremd, rätselhaft, ja manchmal sogar unsympathisch. Hier ist allerdings auch das Drehbuch mit einigen Unlogiken schuld. Im Film entwickelt das nach New York verschlagene Naturkind a la Kaspar Hauser ganz aus sich selbst die Idee zu avantgardistischen Tanzperformances und hast du nicht gesehen ist sie in Paris ein Star. In Wahrheit ist Fuller jahrelang als Variete- und Boulevardschauspielerin über Bühnen getingelt und hat das Showgeschäft in- und auswendig kennengelernt. Das unterschlägt der Film. Was sehr unglaubwürdig erscheint: Mit größtem Selbstbewußtsein und Ego setzt Fuller die Realisierung ihrer Ideen gegen alle Widerstände durch - und soll dann aus mangelndem Selbstvertrauen Angst haben, vors wartende Publikum zu treten? Dass der drogensüchtige Louis depressiv sein soll, erfährt man nur aus der Filmbeschreibung. Dass die völlig entkräftete, körperlich zerstörte Fuller am Ende das Pariser Publikum mit einem tänzerischen Gewaltakt begeistert, wirkt etwas hollywoodmäßig. Dass zum Schluss alles Eitel Wonne ist, ist anhand der vorherigen desaströsen Entwicklung nicht ganz nachvollziehbar. Aber das sind in Summe Petitessen. Grandios ist die Darstellung der Isadora Duncan durch Lily-Rose Depp: WOW! Verspreche ich zu viel, wenn ich sage, dass dieser Frau eine große Karriere bevorsteht? Zu kurz kommt aus meiner Sicht die Darstellung von Melanie Thierry als Fullers Managerin und Vertraute. Diese ist äußerst beeindruckend - ich würde sie gerne öfters sehen. Alles in allem ein imposanter Film.
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Der Geschmack der kleinen Dinge
Start: 9.2.2023
Die Aussprache
Start: 9.2.2023
Wo ist Anne Frank
Start: 23.2.2023
Empire of Light
Start: 2.3.2023
Tár
Start: 2.3.2023
Die Fabelmans
Start: 9.3.2023
The Ordinaries
Start: 30.3.2023
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Indiana Jones und der Ruf des Schicksals
Start: 29.6.2023
Barbie
Start: 20.7.2023
Oppenheimer
Start: 20.7.2023
„Ich wollte das damalige Leben erfahrbar machen“
Maggie Peren über „Der Passfälscher“ – Gespräch zum Film 10/22
„Ich brauche die Institution der Ehe nicht“
Iris Berben über „Der Nachname“ – Roter Teppich 10/22
„Ich wollte das Geheimnis seiner Kunst ergründen“
Regina Schilling über „Igor Levit – No Fear“ – Gespräch zum Film 10/22
„Heimat sind für mich meine Familien“
Charly Hübner über „Mittagsstunde“ – Roter Teppich 09/22
„Migration wird uns noch lange beschäftigen“
Louis-Julien Petit über „Die Küchenbrigade“ – Gespräch zum Film 09/22
„Das ist ein Film für die ganze Familie“
Dimitrij Schaad über „Die Känguru-Verschwörung“ – Roter Teppich 08/22
„Die Wüste ist ein dritter Charakter im Film“
Stefan Sarazin über „Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie“ – Gespräch zum Film 08/22
Endlich wieder gemeinsam feiern
Sommer-Branchentreff 2022 in der Wolkenburg – Foyer 06/22
„Ich brauche meine Ordnung und meine Strukturen“
Daniel Sträßer über „Alles in bester Ordnung“ – Roter Teppich 06/22
Feministische Gegennarrative
Das Internationale Frauen* Film Fest kehrt zurück ins Kino – Festival 03/22
Beim Filmemachen zugucken
Das 2. Japanese Film Festival – Festival 02/22
Vom Kleinen zum ganz Großen
„Stranger than Fiction“ traut sich was – Festival 02/22
„Diese Generationenkonflikte kennen viele“
Katharina Marie Schubert über „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ – Gespräch zum Film 02/22
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.