
Fast perfekte Weihnachten
Frankreich 2023, Laufzeit: 87 Min., FSK 6
Regie: Clément Michel
Darsteller: Franck Dubosc, Emmanuelle Devos, Danièle Lebrun
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Amüsante Weihnachtskomödie
Gäste aus dem Altersheim
„Fast perfekte Weihnachten” von Clément Michel
Das Weihnachtsfest ist über Generationen so sehr mit Bedeutung aufgeladen worden, dass es immer schwieriger geworden sein dürfte, den diversen Erwartungen noch gerecht zu werden. Das Fest der Liebe und der Familie ist häufig auch ein Fest des Scheiterns, des Streits und der Enttäuschungen. Immer wieder wurden solche Ärgernisse filmisch thematisiert, dienten dabei der Belustigung oder der Abschreckung, waren aber immer als Katalysator oder Trostpflaster gedacht, um uns zu zeigen, dass es noch viel schlimmer ablaufen kann als in den eigenen vier Wänden. Auch Clément Michel zeigt uns in „Fast perfekte Weihnachten“ nun ein Fest, wie wir es uns für uns selbst wohl eher nicht wünschen würden. Vincent (Franck Dubosc) und Béatrice (Emmanuelle Devos) sind glücklich verheiratet und freuen sich auf ein gemeinsames Weihnachtsfest mit ihren drei erwachsenen Kindern und deren Familien. Doch kurz vor knapp hagelt es nur Absagen, und alles sieht danach aus, wie wenn die beiden den Festtagstruthahn alleine verspeisen müssten. Angeregt durch die Predigt des Pfarrers hat Vincent die Idee, einen alten Menschen aus dem Seniorenheim zu sich nach Hause einzuladen. Mit einigen Anlaufschwierigkeiten findet er schließlich Monique (Danièle Lebrun), zu der sich kurze Zeit später auch noch deren beste Freundin Jeanne (Danielle Fichaud) gesellt. Die beiden Seniorinnen, die so gar nicht dem Klischee der senilen Altenheimbewohnerinnen entsprechen, verwandeln den Heiligen Abend alsbald in einen Tag, den keiner der Beteiligten so schnell wieder vergessen wird.
Clément Michel hat seinen Film mit einem wunderbaren Timing in Szene gesetzt, bei dem die messerscharfen Dialoge von einem formidablen Ensemble mit äußerster Präzision dargeboten werden, so dass man sich als Zuschauer von Anfang an blendend unterhalten fühlt. Nach und nach steigern sich die Vorkommnisse in ein chaotisches Inferno, bei dem kurzfristig die Gefahr besteht, dass der Film aus dem Ruder läuft, zu albern und zu überzogen wird. Aber gerade im richtigen Moment reißt der Regisseur das Ruder dann doch wieder herum und schlägt leisere Töne an, die der Handlung eine sentimentale Tiefe verleihen, die bei einem richtigen Weihnachtsfilm natürlich ebenfalls nicht fehlen darf. So stellt „Fast perfekte Weihnachten“ ein unterhaltsames Wechselbad der Gefühle dar, bei dem man durchweg gut unterhalten wird und die Erwartungen nicht enttäuscht werden. Auch die Kurve zu einem gelungenen Schlusspunkt gelingt dem Filmemacher überzeugend, so dass der eine oder andere im Publikum eine Träne wird verdrücken können.

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