Sherlock Holmes: Spiel im Schatten
USA 2011, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Jared Harris, Noomi Rapace, Rachel McAdams
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Spannendes Kostümabenteuer
Albern oder witzig
"Sherlock Holmes: Spiel im Schatten" von Guy Ritchie
1891. Europa wird erschüttert von gesellschaftlichen Unruhen und Bombenanschlägen. Die Ereignisse rufen Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) auf den Plan, der hinter den Attentaten seinen Erzfeind, Professor Moriarty (Jared Harris), vermutet. Gemeinsam mit der attraktiven Wahrsagerin Sim (Noomi Rapace, „Millenium“-Trilogie“) und seinem frisch vermählten Freund und Partner Dr. Watson (Jude Law) folgt Holmes seiner Spürnase, die ihn von Frankreich über Deutschland bis in die Schweiz führt.
Die Interpretation der Sherlock Holmes-Abenteuer durch den britischen Regisseur Guy Ritchie darf man eigenwillig nennen: Schon die Besetzung durch Robert Downey Jr., der den Detektiven zwar affektiert, intuitiv und smart, aber auch pubertär und vor allem wenig britisch spielt, dürfte die Anhängerschaft der literarischen Vorlage spalten. Holmes stolpert hier mit schlechten Verkleidungen, die an die unbeholfene Tarnung des französischen Kollegen Clouseau erinnern, durch London oder reitet tollpatschig fluchend durch den Wald, unterlegt von Ennio Morricones Score zu „Ein Fressen für die Geier“. Das mag man albern heißen oder witzig – es ist schlicht Geschmacksache. Und offensichtlich fanden ausreichend Zuschauer Geschmack am ersten Teil, der nun diese Fortsetzung nach sich zieht.
Und die beginnt mit einer wirr erzählten ersten halben Stunde, aus der dann aber noch ein wirklich spannendes Krimiabenteuer entsteht mit einem großen, glanzvollen Höhepunkt: Einer Jagd mit schwerem Kriegsgerät durch den deutschen Wald, eine cineastisch beeindruckende Choreografie aus Menschen, Kugeln, Querschlägern, die rhythmisch und audiovisuell mitreißend montiert wurde.
Ein Film, der vielen viel bietet, aber nicht allen alles. Eigenwillig.
(Hartmut Ernst)
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