The Cremaster Cycle
Regie: Matthew Barney
Knapp 400 Minuten umfasst der Filmzyklus des Künstlers Matthew Barney. Aber das sollte den wagemutigen Kinogänger nicht abschrecken, tief in dessen verwirrenden Kosmos einzutauchen. Nachdem die fünf Filme des Zyklus bereits vor drei Jahren in Köln im Rahmen der Matthew Barney Ausstellung im Museum Ludwig zu sehen waren, tourt das Werk nun erstmals durch die normalen Kinos des Landes, wo die Filme einzeln als auch in einer Gesamtschau (sehr zu empfehlen, wenn man etwas Ausdauer hat) zu sehen sein werden. Barneys um den Prozess der biologischen Geschlechtsfindung in der embryonalen Phase kreisendes Werk ist sehr frei an charakteristischen und spektakulären Orten angesiedelt: einem Football-Stadion, einem Salzsee, einem Gletscher, dem Chrysler Building, dem Guggenheim Museum in New York und anderen. Ebenso frei werden in das Grundthema mythologische Stoffe, historische Ereignisse und symbolhafte Handlungen eingewoben. Barney, der neben einigen anderen Darstellern wie Richard Serra oder Norman Mailer in fast allen Filmen präsent ist, scheint auf diese Weise die unterschiedlichsten Handlungsstränge frei miteinander zu assoziieren. Diesen Assoziationen kann man ohne vorherige Lektüre sicherlich nicht immer folgen. Das macht aber nichts, denn die filmisch spektakuläre Gestaltung bietet in diesem fast dialogfreien Film dem Zuschauer wiederum reichlich Gelegenheit, seinen eigenen Assoziationen freien Lauf zu lassen. Beeindruckend sind solche Szenen wie das Solo des Ex-Slayer Drummers Dave Lombardo zu dem Summen eines Bienenschwarms, begleitet vom Grindcore-Gegrunze des mit Bienen übersäten Steve Tucker von Morbid Angel (Cremaster 2) ebenso wie die im klassischen Musical-Stil arrangierten Tanzszenen (Cremaster 1) oder eine Massenkarambolage alter Chrysler-Limousinen im Foyer des Chrysler Buildings (Cremaster 3). Und die überall auftauchenden Skulpturen Barneys, die die Filme zu einer Mischung aus Performance-Kunst, Skulptur und Kino machen, sind in all ihrer barocken Dekadenz und Überdrehtheit eine Augenweide: Paul McCarthy (in Bezug auf fiese Körperflüssigkeiten und historische Referenzen) plus Vanessa Beecroft (in Sachen Style) hoch drei.
(Christian Meyer)
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Franz K.
Start: 23.10.2025
Bugonia
Start: 30.10.2025
Stiller
Start: 30.10.2025
The Change
Start: 6.11.2025
The Secret Agent
Start: 6.11.2025
Yunan
Start: 13.11.2025
Im Schatten des Orangenbaums
Start: 20.11.2025
Eddington
Start: 20.11.2025
Anemone
Start: 27.11.2025
Sentimental Value
Start: 4.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24