Es gibt 2 Beiträge von Udolino
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09.10.2008
Als einer, der die Romanvorlage zum Film nicht kennt (ich habe als Kind viel gelesen, aber dieses Buch ist mir durch die Lappen gegangen), habe ich mir heute voller Neugier "Krabat" in der Nachmittagsvorstellung angesehen.
Neben der Geschichte von Ottfried Preußler handelt der Film vom Erwachsenwerden: Der Titelheld Krabat entwickelt sich vom Bettelknaben zunächst zum Lehrjungen, dann zum Müllergesellen, der sich gegen seinen Meister auflehnt und schließlich eine Paarbeziehung eingeht.
Die Kulisse für diesen Film ist eine Zeit, in der Armut noch existenzielle Bedrohung bedeutete: Als Auftakt sehen wir die Pestwaise Krabat mit seinen beiden Freunden halberfroren und halbverhungert als Sternsinger mit schmutzigem Gesicht durch den Schnee stapfen. So erscheint mir dieser Brauch nun in einem neuen Licht: Wie ethisch ist es, Kindern, die offensichtlich in Not sind, erst ein Liedchen abzuverlangen, bevor man ihnen eine Kleinigkeit gibt?
Abgesehen vom Happy End enthält der Film auch sonst erfreulich wenig ?Wir-sind-alle-gute-Freunde-Zuckerguß? wie es in schlechten Kinderfilmen häufig zu sehen ist. Im Gegenteil: Das Zusammenleben der Müllerburschen ist von Angst, Misstrauen und Gewalt geprägt, was die sich entwickelnden Freundschaften zu etwas Besonderem macht und nicht zu einer Selbstverständlichkeit degradiert.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob der Film für kleine Kinder im Vorschulalter (die dort in der Nachmittagsvorstellung zu Hauf mit ihren Müttern saßen) wirklich geeignet ist.
Die filmische Umsetzung zweier Schlüsselszenen blieb meines Erachtens jedoch unbefriedigend: ?Krabats Mädchen? muss ihren Liebsten in der Silvesternacht frei bitten und ihn unter 12 Raben erkennen ? woran erkennt sie ihn? Der Meister führt Krabat in Versuchung, indem er ihm seine Position (als neuer Meister) anbietet ? dieses Angebot wird im Film nicht explizit geäußert.
Alles in allem hat mir ?Krabat? sehr gut gefallen, daher lautet meine Empfehlung: ?Reingehen!?
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Für 8- - 12-jährige: sehenswert
19.05.2009
Captain Kirk, Mister Spock und die übrige Besatzung der Enterprise haben mir als Kind so manche vergnügliche Stunde bereitet: ich fand die Abenteuer damals total spannend! Auch heute sehe ich mir die alten Folgen immer noch gerne an, jedoch stechen mir nun eher die komischen Aspekte ins Auge.
So ähnlich empfinde ich den neuen Star-Trek-Film: das Production-Design ist atemberaubend, die Handlung leider völlig absurd.
Kirk macht eine Blitzkarriere: als Akademie-Absolvent gelangt er direkt in den Chefsessel des Flagschiffes; ebenso wird Dr. McCoy sofort nach dem Tode seines bisherigen Vorgesetzten als Chefarzt eingesetzt, hält sich aber mehr auf der Brücke als in der Krankenstation auf. Auch die übrige Brücken-Besatzung findet sich auf den gewohnten Plätzen ein: vom "Stapellauf" bis zur Rente gemeinsam auf dem gleichen Schiff, in der gleichen Funktion. Botschafter Spock soll in der Zukunft eine kosmische Katastrophe verhindern: die Aufgaben eines Botschafters stelle ich mir eigentlich anders vor. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen . . .
Der "neue" Spock ist optisch gelungen: ein Lob an Casting-Director und Maske. Allerdings - und das finde ich besonders schade - wurde er seiner exotischen, nicht-irdischen Persönlichkeit beraubt und verhält sich nun eher als Kirk-Kopie, der sich gerne mal prügelt und für den Frauen (Uhura!) eine große Bedeutung haben.
Also, liebe Kinder, lasst Euch von dem Film faszinieren und denkt nicht zu intensiv darüber nach. Wir Erwachsene müssen halt ein Auge zu drücken.
Viel Spaß im Kino!