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Gruppenbild der Preisträger und Laudatoren in der Tube Station Berlin
Foto: Frank Brenner

Preise jenseits des Mainstream

26. Februar 2014

Die Preise der Deutschen Filmkritik wurden verliehen – Festival 02/14

Montag, 10. Februar: Während der Berlinale müsste man sich klonen können! In gerade mal elf Tagen werden dort Jahr für Jahr rund 400 Filme gezeigt, was den hartgesottensten Filmegucker überfordern dürfte. Und neben den Screenings gibt es auch jede Menge Parties und Preisverleihungen, die sich gleichermaßen zeitlich überschneiden und individuelle Prioritäten abverlangen. Der Berlinale-Montag steht traditionell für den Gala-Empfang von „Cinema for Peace“, aber auch für die Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik, die in diesem Jahr zusätzlich noch mit der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises konkurrierte. Zum zweiten Mal in Folge zeichnete der Verband der Deutschen Filmkritik (VDFK) die Besten des Vorjahres in der Tube Station in der Mohrenstraße aus, wo sich Macher und Filmrezensenten dicht an dicht drängten, um die wohlverdienten Sieger zu feiern.

Burghart Klaußner applaudiert Edgar Reitz, Foto: Frank Brenner

Zu denen waren 2014 nun auch während der offiziellen Preisverleihung zwei Außenseiterkategorien hinzugekommen, die bislang stets separat verliehen wurden. Als besten Kurzfilm hatte man Susann Maria Hempels „Wie ist die Welt so stille“ auserkoren, zum besten Experimentalfilm wurde Julian Radlmaiers „Ein Gespenst geht um in Europa“ gewählt. Einzelne Mitglieder des VDFK überreichten die Auszeichnungen in den insgesamt dreizehn Kategorien an die jeweiligen Preisträger und lasen die Jurybegründungen dazu vor. Für die Moderation des Abends griff man abermals auf den deutschen Charaktermimen Burghart Klaußner zurück, der den Preis 2010 selbst für seine Rolle in Michael Hanekes „Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“ entgegennehmen durfte und durch seine pointierten Zwischentexte zur Unterhaltung des Abends beitrug. Der Ehrenpreis wurde in diesem Jahr dem avantgardistischen Filmemacher Wilhelm Hein aus Duisburg zuerkannt, dem Mitbegründer der Kölner Subkulturveranstaltungen „XScreen“ aus den 60er Jahren. Auch bei der Wahl der anderen Preise zeigte man beim VDFK ein Herz für unabhängige Filmemacher und Produktionen und beugte sich somit keinerlei Mainstreamentscheidungen. Als beste Dokumentation wurde Marc Bauders „Master of the Universe“ prämiert, zum besten Kinderfilm wurde Markus Dietrichs „Sputnik“ ernannt.

Rüdiger Suchsland hält die Laudatio auf Antonia Lingemann, Foto: Frank Brenner

Zwei der Preise des Abends gingen an „Tore tanzt“ von Katrin Gebbe, der sowohl als bestes Spielfilmdebüt das Rennen machte als auch in der Kategorie bester Darsteller. Sascha Alexander Gersak nahm diesen Preis allerdings auch mit für seine Interpretation des Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz in „5 Jahre Leben“ entgegen. Ebenfalls doppelt ausgezeichnet wurde Edgar Reitz’ Bauernepos „Die andere Heimat“, das sowohl in der Hauptkategorie „bester Spielfilm“ als auch für die „beste Kamera“ (Gernot Roll) gewann. Auch beim „besten Drehbuch“ und bei der „besten Darstellerin“ gingen die Preise der Deutschen Filmkritik an den talentierten Nachwuchs – ersteren gewannen Frauke Finsterwalder und Christian Kracht für den Debütfilm „Finsterworld“, letzteren nahm die siebzehnjährige Antonia Lingemann für ihren zweiten Leinwandauftritt in „Bastard“ entgegen. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Martin Todsharow für die beste Filmmusik („Quellen des Lebens“) und Anne Fabini für den besten Filmschnitt („Houston“).

Frank Brenner

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