Alles, was ich an euch liebe
Spanien/ Großbritannien/ Argentinien/ Portugal 2004, Laufzeit: 89 Min., FSK 0
Regie: Teresa de Pelegri
Darsteller: Norma Aleandro, Guillermo Toledo, Maria Botto, Marián Aguilera, Fernando Ramallo, Alba Molinero, Max Berliner, Mario Martin
Humor ist nicht nur die beste Medizin, Humor kann auch eine annähernd perfekte Waffe sein, um mit Vorurteilen, Stereotypen oder viel zu ernsten und bedrückenden Themen nachhaltig aufzuräumen. So gingen beispielsweise Komik und die Schrecken der NS-Zeit in Filmen wie "Sein oder Nichtsein", "Der große Diktator" oder "Das Leben ist schön" eine gelungene Verbindung ein. Da erscheint es nur natürlich, sich mit einem zentralen Problem der aktuellen Weltpolitik, den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Palästinensern, ebenfalls mittels der leichten Muße anzunähern. Im Falle von "Alles was ich an euch liebe" haben das nun die Spanier stellvertretend für die verfeindeten Parteien übernommen.Teresa de Pelegri und Dominic Harari tun das einzig Richtige, um der absurden und im Ansatz sehr realistischen Geschichte überzeugend zu begegnen: Sie nehmen nichts und niemanden ernst. Dadurch halten sie direkt sämtliche Trümpfe in der Hand, da sie keine Rücksichten nehmen müssen und ihrem chaotischen Treiben vorbehaltlos freien Lauf lassen können. Der Humor steckt in den kleinsten Details, wenn Familienmitglieder symbolisch mit offenen Messern durch die Wohnung laufen, die orthodoxen Riten des jungen David von seiner Schwester untergraben werden oder ein im Koffer Rafis gefundenes Aufnahmegerät zum Beweisstück für dessen terroristische Aktivitäten erkoren wird. Guillermo Toledo, der vor kurzem sein komödiantisches Talent der respektlosen Art in Alex de la Iglesias' morbidem "Ein ferpektes Verbrechen" unter Beweis stellte, darf hier erneut als unschuldiges Opfer ungünstiger Verkettungen brillieren. Ähnlich dem deutschen Komödienschlager "Alles auf Zucker" gelingt es auch diesem witzigen, temporeichen und treffsicheren spanischen Film, kulturelle Unterschiede und daraus resultierende Animositäten mit Hilfe eines spannungsreichen roten Fadens bloß zu stellen und der befreienden Wirkung des Lachens zu unterwerfen.
(Frank Brenner)
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23