Birds of Prey
USA 2020, Laufzeit: 109 Min., FSK 16
Regie: Cathy Yan
Darsteller: Margot Robbie, Mary Elizabeth Winstead, Jurnee Smollett-Bell
Uninspiriertes Comicabenteuer
Cool ist uncool
„Birds of Prey“ von Cathy Yan
Zweite Chance für Harley Quinn: Nach dem wenig spektakulären „Suicide Squad“ widmet man der beliebten, von Margot Robbie verkörperten Figur einen eigenen Film. Nach der schmerzvollen Trennung von Joker geht die unzähmbare Göre andere Wege und versucht den Neustart. Das fällt bei ihrer Vergangenheit allerdings schwer, denn an ziemlich jeder Ecke wartet eines ihrer rachsüchtigen Opfer auf sie. Außerdem treibt in Gotham City derweil der wenig zimperliche und in hohem Maße exzentrische Black Mask (genüsslich böse: Ewan McGregor) sein Unwesen. Harley Quinn und drei weitere Damen rücken ihm zu Leibe.
Es ist traurig: Erneut bleibt die Möglichkeit ungenutzt, der baseballschwingenden Akademikerin einen nachhaltigen Auftritt zu kredenzen. So viel Potenzial liegt hier verborgen, so wenig wird genutzt. Stattdessen liefert Cathy Yan („Dead Pigs“) eine überstürzte, kunterbunte Stakkato-Keilerei ohne Spannung, ohne Seele. Wie John Whick ohne digitalem Blut teilt Harley Quinn hier wuchtig aus und kichert frech dazu. Dazu allerlei Gequassel der Heldin aus dem Off, und das war es dann eigentlich auch schon. Drehbuch- und inszenatorische Ideen bedienen sich aus dem, was wir längst kennen: Ebenen werden durchbrochen, der Film mal schnell zurückgespult, bunte Comic-Elemente eingeblendet, und um die profane Story zu kaschieren, erzählt man sie verschachtelt. Vieles davon war mal cool, ist es aber nicht mehr. Und so bleibt diese „Emanzipation“ reine Vergeudung an interessanten Vorbildern und bewährten Darstellern. Man muss aus einem bösen Clown nicht zwingend ein begnadetes Drama zaubern, aber man hätte aus der Comicvorlage zumindest einen gelungenen Comicfilm machen können. Stattdessen verpasst man hier zugleich die Chance, mit derart massiver Frauenpower mehr weibliches Publikum für das Genre zu gewinnen.
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