Die Kinder des Monsieur Mathieu
Frankreich/Schweiz 2004, Laufzeit: 97 Min., FSK 6
Regie: Christophe Barratier
Darsteller: Gérard Jugnot, Francois Berleand, Kad Merad, Jean-Baptiste Maunier, Marie Bunel, Jean-Paul Bonnaire, Philippe du Janerand, Maxence Perrin, Didier Flamand
Ein arbeitsloser Musiker beginnt eine Anstellung als Aufseher und Lehrer in einem streng geführten Erziehungsheim. Er gründet einen Chor und gewinnt so das Vertrauen der eingeschüchterten Kinder. Ein Film über Musik als Erziehungsmittel.
"Aktion - Reaktion!" brüllt der Leiter der Erziehungsanstalt Rachin (Francois Berléand). Auf jeden Ungehorsam folgt umgehend die Bestrafung. Für den hartherzigen Direktor sind die Kinder das Symbol seiner gescheiterten Karriere. Die rabiaten Erziehungsmethoden im Internat führen allerdings nur zu blindem Terror und Gegenterror. Erst der neue Hilfslehrer und Aufseher Clément Mathieu (Gérard Jugnot) durchbricht dieses Prinzip. Mit seinem neu gegründeten Kinderchor führt der verhinderte Musiker eine Art gewaltlosen Widerstand gegen das Regime des Schulleiters. Für ihn zählen noch die Wertbegriffe der Aufklärung wie Humanität und Toleranz.
Ein zentraler Satz von Mathieu im Film lautet: "Man soll niemals nie sagen, es gibt immer einen Grund für einen neuen Versuch." Der Debütfilm von Regisseur Christophe Barratier lehnt sich lose an den 1944, unter deutscher Besatzung, entstandenen französischen Spielfilm "Der Nachtigallenkäfig" von Jean Dreville an. Er erzählt ebenfalls eine Geschichte über einen Hilfslehrer, der gegen einen bornierten Erzieher ankämpft, die Jungen auf seine Seite zieht, aber dann von der Schule verwiesen wird. In "Die Kinder des Monsieur Mathieu" ist also weder die Geschichte neu, noch die schönen Klischeebilder. So beginnt die musikalische Filmerzählung in klassischen grauen Winterfarben und endet symbolisch an einem farbenprächtigen Sonnentag. Die Einteilung in Gut und Böse ist offensichtlich. Barratier zeigt die ärmlichen Kinder in den dunklen Gemäuern der Nachkriegsjahre. "Spielte diese Geschichte heutzutage, müsste man meine Figur in einen Lehrer verwandeln, der den Kindern das Rappen beibringt. Das hätte kaum Erfolg versprochen", findet Mathieu-Darsteller Gérard Jugnot, der auch am Drehbuch mitarbeitete. Das ist zu kurz gedacht. Trotzdem gelingt dem Franzosen Barratier ein berührendes Erstlingswerk, in dem es ihm um die emotionale Wirkung der Bilder geht. Ein bemühter, leichter Film mit einem kleinen anarchischen Ende.
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Was uns hält
Start: 20.6.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23