Die Taschendiebin
Südkorea 2016, Laufzeit: 145 Min., FSK 16
Regie: Park Chan-Wook
Darsteller: Kim Min-Hee, Kim Tae-Ri, Ha Jung-Woo
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Wie Du mir...
Matt513 (266), 14.03.2017
Was ist wahr, was scheint nur so und wer betrügt wen darüber, mit wessen Hilfe? Virtuos inszeniert Park die dreizügige Geschichte über Schein, Wahrheit, Emanzipation und unerwartete Seitenwechsel. Recht bald fällt die visuelle Umsetzung des Films ins Auge. Das muß wirklich mal so herausgehoben werden. Optische Körnung, Portraitaufnahmen, schnelle Schnitte und Kontinuitätssprünge im Wechsel mit statischen Totalansichten erinnern ausgerechnet an Italo-Western. Die Szene gar, wenn Hideko und hinter ihr Sook-Hee mit ihrem Gepäck durch das Tor und anschließend über die Wiese laufen, während hinter ihren Rücken die Kamera langsam über das Tor aufsteigt, referenziert direkt die berühmte Einstellung in Spiel mir das Lied vom Tod, wenn Mrs. McBain mit dem Gepäckträger im Gefolge durch das Bahnhofsgebäude hinüber nach Flagstone läuft.
Leone seinerseits ist von Kurosawa inspiriert, welcher bereits schnelle Schnitte sowie die Staffelung von Nahaufnahmen und Totalen verwendete. Tatsächlich könnte mit etwas Phantasie in dem Befreiungskommando eine Anleihe an Die verborgene Festung gelesen, Rashomon als Vorlage für die aus mehreren Blickwinkeln erzählte Geschichte benannt werden. Und ähnlich wie Kurosawa Grenzgänger zwischen westlichem und traditionellem Kino war, so verfügt Hidekos Anwesen über einen im britischen Baustil gehaltenen sowie einen traditionell japanischen Trakt. So kommt Park mit seinem Werk letzten Endes bei dem großen Filmemacher des Fernen Ostens an.
`Mußte ich mir angucken, um mich nach Ansicht von Manchester by the Sea nicht total deprimiert in den Fluß zu stürzen. Nicht zuletzt dank der ansprechenden Liebesszenen kam ich bald wieder auf andere Gedanken ;).
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