Geliebte Jane
USA/Großbritannien 2007, Laufzeit: 120 Min., FSK 0
Regie: Julian Jarrold
Darsteller: Anne Hathaway, James McAvoy, James Cromwell, Julie Walters, Maggie Smith, Laurence Fox, Ian Richardson, Joe Anderson, Lucy Cohu, Anna Maxwell Martin, Leo Bill, Jessica Ashworth, Michael James Ford
sieht net aus. ja, ne?
carinho (18), 13.11.2007
Hier wird Literatur lebendig.
Austens Biografie liefert großartigen Stoff für die Leinwand, und Regisseur Jarrold weiß ihre Lebensgeschichte gekonnt filmisch umzusetzen. Gaben die Verfilmungen ihrer Romane (wie z.B. 'Stolz und Vorurteil') bereits Aufschluss über Sozialleben und Konventionen ihrer Zeit, so wirft 'Becoming Jane', wie der Film im Original treffender heißt, nochmal ein völlig neues Licht auf die Gesellschaft, weil er eben die Autorin selbst und nicht einen ihrer Protagonisten, quasi ein Phantasieprodukt von ihr, in den Mittelpunkt stellt.
Der Film überzeugt durch seine starken Charaktere und präzise Portraitierung. Emotionalität wird hier groß geschrieben, doch macht gerade das eine der größten Stärken des Films aus, der nie in den Kitsch abdriftet. Viel ist auch der hervorragenden Kameraführung zu verdanken; die Szenen werden in wunderschönen Bildern eingefangen.
Kein Blockbuster oder Film für die Massen, aber Literaturkenner werden ihn lieben und sich noch lange an einen nostalgischen Kinoabend zurückerinnern.
Ganz gut
Nalu (18), 03.11.2007
Der film war ganz gut hat mir gut gefallen.
Kann nicht darüber meckern.
Ganz gut
Nalu (18), 03.11.2007
Der film war ganz gut hat mir gut gefallen.
Kann nicht darüber meckern.
Langeweile?
Raspa (379), 28.10.2007
Woelffchen wirft dem Drehbuch einen Mangel an Action vor. Nun, welche Art von Action sollte das sein? Ein Kennzeichen des Lebens der mittleren Klasse, die Jane Austen in ihren Romanen portraitiert, ist gerade die Eintönigkeit dieses Daseins, so dass ein Ball oder ein Verwandtenbesuch schon die großen Höhepunkte im Jahreverlauf sind. Sicher, das kann man in Filmen nur andeuten, sonst ginge niemand ins Kino, aber man darf es auch nicht in eine Kette ständiger dramatischer Ereignisse verfälschen. Was den Wahrheitsgehalt dieses Films in Bezug auf Janes eigenes Leben betrifft, so hat Kroko recht. Man muss "Geliebte Jane" als im Grunde reine Fiktion akzeptieren, mit einer Hauptfigur, die zufällig einer berühmten Schriftstellerin ähnelt, dann kann man ihn so wie die mehr oder weniger gelungenen Verfilmungen ihrer Romane goutieren. Und ich denke, als Bild einer Gesellschaft, die für intelligente Frauen einfach keinen sinnvollen Platz bereithielt, ist der Film durchaus gelungen.
Jane Austens Meinung dazu?
kroko_online (5), 15.10.2007
Gerade eben - auf dem Weg aus dem Kino - überlegte ich, was wohl Jane Austen selbst zu diesem Film gesagt hatte. Da sie viel Humor hatte, hätte sie vermutlich schallend gelacht. Und wäre andererseits etwas indigniert (entrüstet) gewesen.
In einem anderen Leben habe ich mal Geschichte studiert und bin längst nicht so humorvoll wie Jane Austen. Von daher habe ich mich daran gestört, wie aus historischen Spurenelementen eine aufgebauschte Geschichte konstruiert wurde. Ich hätte überhaupt nichts gegen den Film, wenn er nicht so tun würde, als hätte es sich so zugetan.
Tatsache ist, daß Jane Austen unglücklich in einen angehenden Juristen verliebt war, der als mittelloser Mann eine reiche, einflußreiche Frau heiraten mußte (was Jane auch klar war) und der dann später Karriere in Irland machte. Der Mann sah übrigens dem Darsteller sehr ähnlich.
Wahr ist auch der Tod von Cassandras Verlobtem an Gelbfieber - ein Eilbote wird aber wohl kaum durch das Gewitter geschickt worden sein, um den Vater der Verlobten davon zu unterrichten. Schließlich lag kein Handlungsbedarf vor.
Wahr ist im übrigen auch, daß Jane den Heiratsantrag eines begüterten jungen Mannes angenommen hat und direkt am nächsten Tag, nach dem sie noch einmal darüber geschlafen hatte sozusagen, wieder zurückgezogen hat.
Wahr ist auch, daß beide Schwestern nicht heirateten.
Ein Verdienst des Films ist es zu zeigen, wie abhängig die Frauen damals von der wirtschaftlichen Lage der Männer waren. Das kommt auch immer wieder in den Romanen Jane Austens vor. Ansonsten sind diese Romane realistischer (bei allen Happy-Ends) als der Film.
Schwestern - es ist ein reiner Frauenfilm - seht ihn euch an und genießt ihn. Jane Austen wäre bestimmt geschmeichelt über die wunderschöne Hauptdarstellerin. Auch der Hauptdarsteller ist für Zwanzigjährige sehr attraktiv. Aber bitte glaubt nicht, der Film spiegelt das Leben der Jane Austen. Das möchte ich doch sehr bezweifeln.
Geliebte ... (gähn) ... Jane ... (gähn) ...
woelffchen (597), 13.10.2007
"Becoming Jane" - so der Originaltitel - kann so, wie es in diesem Film dargestellt wird, ja wohl nicht funktioniert haben.
Jane Austen wäre darüber, bevor sie ihren ersten Roman fertiggestellt hätte, vermutlich wohl eingeschlafen.
Der Zuschauer kann sich an einem schönen Kostümfilm mit schönen Menschen und Landschaften, der auch handwerklich ordentlich inszeniert wurde, ergötzen, da aber letztlich wenig passiert, und das, was passiert, auch noch bedächtig und beschaulich über die Bühne geht, oder gewollt dramatisiert wird, ohne daß es überzeugt, stellt sich eine gewissen Langeweile ein, die allein durch etwas mehr action vertrieben werden könnte.
Aber das gibt das Drehbuch leider nicht her.
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