Ken Park
USA 2002, Laufzeit: 92 Min., FSK 18
Regie: Larry Clark, Edward Lachman
Darsteller: James Ransone, Tiffany Limos, Stephen Jasso, James Bullard,Mike Apaletegui, Adam Chubbuck, Wade Andrew Williams, Amanda Plummer, Maeve Quinlan, Julio Mechoso, Bill Fagerbakke, Harrison Young, Patricia Place, Shanie Calahan, Eddie Daniels, Caroline Kristiahn, Richard Riehle, Elvis Strange
Larry Clark ist kein 60jähriger "alter Sack", der beim Versuch, die Stimmung der heutigen Jugend einzufangen, peinlich scheitert. Das liegt nicht daran, dass er nicht über 60 ist - das ist er! Das liegt daran, dass er sich bereits seit fast vier Jahrzehnten mit den trostloseren Seiten des jugendlichen Daseins in den USA beschäftigt. Clark hat sich bereits in seinen früheren Fotoarbeiten, den Bänden Tulsa (1971), Teenage Lust (1983) oder "The Perfect Childhood" (1993) mit Jugendlichen zwischen Langeweile, Hobby, Gewalt und Drogen beschäftigt und ein anderes Amerika jenseits des offiziellen "Dreams" portraitiert. Mit dem Spielfilm "Kids" hat er 1995 schließlich das Medium gewechselt, ist seinem Thema aber treu geblieben. Das gilt auch für seinen inzwischen vierten, zusammen mit dem Kameramann Ed Lachmann inszenierten Film. "Ken Park" beginnt mit dem Selbstmord des titelgebenden Skaters Ken Park. Im Folgenden untersucht der Film die sozialen Hintergründe der Tat. Das geschieht erstaunlicherweise nicht mittels der Lebensumstände von Ken Park - der kommt in dem Film so gut wie nicht vor - sondern an Hand der Portraits dreier befreundeter Teens in ähnlichen Lebensumständen. Clark erzählt Geschichten von schlagenden Vätern, depressiven Vätern, religiös-fanatischen Vätern und Müttern, die ein Verhältnis mit dem Freund der Tochter haben. Und von einem Sohn, der das langweilige, verlogene Leben seiner Großeltern, bei denen er aufwächst, nicht mehr erträgt...In ruhigen Szenen filmt Lachmann die unzusammenhängenden Ereignisse. Über der ruhigen, gediegenen Atmosphäre der Suburbs liegt eine valiumgeschwängerte Stimmung. Darunter aber spürt man eine permanente Anspannun zwischen den Generationen, die ständig droht, sich in einer plötzlichen Eruption zu entladen. Dies geschieht schließlich mit voller Wucht. Eine schöne Nacktszene am Ende des Films, die die einzelnen jugendlichen Protagonisten des Films erstmals zusammenführt, entwirft hingegen eine romantische Utopie der Kids, wie sie glücklich ihr eigenes Leben leben könnten - Eltern kommen darin nicht vor! "The Kids are alright", oder frei nach Rosa von Praunheim: Nicht der Jugendliche ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt.
(Christian Meyer)
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Hagen
Start: 17.10.2024
In Liebe, Eure Hilde
Start: 17.10.2024
Dahomey
Start: 24.10.2024
The Room Next Door
Start: 24.10.2024
Anora
Start: 31.10.2024
Des Teufels Bad
Start: 14.11.2024
Gladiator 2
Start: 14.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23