Spider
Kanada/Großbritannien 2002, Laufzeit: 98 Min., FSK 12
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Ralph Fiennes, Bradley Hall, Miranda Richardson, Gabriel Byrne, Lynn Redgrave, John Neville, Gary Reineke, Philip Craig
Shizoid Man
Kinokeule (541), 28.07.2006
?Spider? beginnt unheimlich langsam und träge. Man fragt sich, was das ganze eigentlich soll. Kommt noch hinzu, dass man das Gemurmel von Ralph Fiennes kam verstehen kann. Es entsteht aber bald eine seltsame Sogwirkung und der Film wird immer schräger. Die Personen scheinen sich irgendwie immer mehr im Äußeren zu verändern und das Miranda Richardson sowohl die Mutter als auch die Geliebte des Vaters spielt habe ich erst dem Abspann entnommen. Wahnsinn!
Der Film wirkt lange Zeit nach, da dass Ende so überraschend ist. Mit dem Wissen um das Ende kann der zweite Durchlauf des Filmes noch mal viel Freude bieten. Cronenbergs bester Film seit vielen Jahren (4 Sterne).
Groß war die Vorfreude
Onatop (60), 11.06.2004
und dementsprechend hoch die Erwartung an den neuen Cronenberg, dessen Titel so verheißungsvoll war wie der Trailer und auch noch der Vorspann. Und auch wenn Cronenberg im Weiteren auf seine Ekelästhetik verzichtet (die ich vermisse), bleibt SPIDER auch stimmungsvoll, ist metaphorisch dicht und mit Fiennes sehr gut besetzt. Trotzdem bin ich enttäuscht.
Letztlich ist die Geschichte zu durchschaubar, als dass sie am Ende überrascht. Und eben daran hängt sich der Film leider auf. Ein Grundgerüst und Darsteller, aus denen man viel mehr hätte machen müssen.
Die dramaturgischen Mängel können auch Cronenbergs visuelle Einfälle nicht auffangen. Cronenberg überrascht hier nicht, und er erschreckt und berührt nicht. Somit kann ich SPIDER allenfalls als Cronenberg für Einsteiger empfehlen.
Anstrengend
juggernaut (162), 11.06.2004
Ich gestehe, dass ich mich mit diesem Film sehr schwer tue. Wenn man von Cronenberg vor allem ?Die Fliege?, ?Die Unzertrennlichen? und ?Existenz? in Erinnerung hat, kommt einem manches an ?Spider? doch ziemlich schlicht vor. Ausgefeilte Bildkompositionen oder Effekte wird man jedenfalls vergeblich suchen, stattdessen bestimmen dusteres Licht und dunkle Farbtöne die Räume in einer fast schon kammerspielartigen Szenerie. Es geht um das verdüsterte Innenleben des schizophrenen Dennis Cleg (Ralph Fiennes), der aus einer Anstalt entlassen wurde und nun in einer schäbigen Pension, in der ehemalige Psychiatrie-Insassen untergebracht sind, sein Leben zu rekonstruieren versucht. Dabei wird seine sinnliche Wahrnehmung, auch unter dem Einfluss seiner traumatischen Erinnerungen, zunehmend von Wahnvorstellungen getrübt, was um ein Haar verhängnisvolle Folgen hat.
Von einer herkömmlichen Story oder einem Spannungsbogen kann man bei diesem Film nicht sprechen. Vieles erschließt sich erst vom Schluss her, wie z.B. auch die Bedeutung von Motiven wie den immer wieder auftauchenden Socken, die als Aufbewahrungsort für besonders Wichtiges dienen, oder der Netze, die ?Spider? Cleg mit Schnüren durch sein Zimmer webt. Langsam wie viele Bewegungen von Cleg ist auch das Tempo dieses Films. Es kommt einem manchmal vor wie Hitchcock in Zeitlupe. Zu loben ist sicherlich die Leistung von Fiennes, und die von Miranda Richardson in ihrer schwer zu durchschauenden Doppelrolle. Ob das als Empfehlung für diesen anstrengenden und sperrigen Film ausreicht, muss jeder für sich selbst herausfinden.
„Wir müssen begreifen, wozu wir fähig sind“
NRW-Premiere „Die Mittagsfrau“ im Kölner Cinenova – Foyer 09/23
„Diese Geschichte ist eine Warnung an das Heute“
Mala Emde über „Die Mittagsfrau“ – Roter Teppich 10/23
„Ich fühle mich oft als Außenseiter“
Teo Yoo über „Past Lives – In einem anderen Leben“ – Roter Teppich 08/23
„Das Leben ist im Doppel einfacher zu meistern“
Burghart Klaußner über „Die Unschärferelation der Liebe“ – Roter Teppich 07/23
„Petzold hat einen Reichtum an Anekdoten“
Enno Trebs über „Roter Himmel“ – Roter Teppich 04/23
„Ich hatte bei diesem Film enorm viel Glück“
Tarik Saleh über „Die Kairo Verschwörung“ – Gespräch zum Film 04/23
Mysteriöses auf schottischem Landsitz
„Der Pfau“ im Cinedom – Foyer 03/23
„Emotionen kochen hoch und Leute entblößen sich“
Lavinia Wilson über „Der Pfau“ – Roter Teppich 03/23
Alle Farben der Welt
37. Teddy-Award-Verleihung bei der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Drei NRW-Filme im Berlinale-Wettbewerb
20. NRW-Empfang im Rahmen der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Hochwertiges deutsches Filmschaffen
Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik 2022 auf der Berlinale – Foyer 02/23
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Das Tier im Dschungel
Start: 5.10.2023
Der Exorzist: Bekenntnis
Start: 5.10.2023
The Lost King
Start: 5.10.2023
Anselm – Das Rauschen der Zeit
Start: 12.10.2023
DogMan
Start: 12.10.2023
Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste
Start: 19.10.2023
Killers of the Flower Moon
Start: 19.10.2023
Die Theorie von Allem
Start: 26.10.2023
The Lesson
Start: 26.10.2023
Tori & Lokita
Start: 26.10.2023
Vermeer – Reise ins Licht
Start: 9.11.2023
The Quiet Girl
Start: 16.11.2023
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.