Superkräfte mit Köpfchen
Niederlande 2024, Laufzeit: 92 Min., FSK 6
Regie: Dylan Haegens
Darsteller: Elise Schaap, Jeroen Spitzenberger, Dylan Haegens
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Familienfilm mit turbulenten Stunts und schrägem Humor
Über Ängste sprechen
„Superkräfte mit Köpfchen“ von Dylan Haegens
Im Hollywood-Kino erleben die Superhelden in den letzten Jahren eine wahre Renaissance. Aber auch der Kinderfilm hat sich des beliebten Genres angenommen. Zum Beispiel in der unterhaltsamen dänischen „Antboy“-Trilogie (2013-2016) von Ask Hasselbach um einen Jungen, der durch den Biss einer mutierten Ameise Superkräfte erhält. Nun kommt aus den Niederlanden mit „Superkräfte mit Köpfchen“ ein weiterer Film in die Kinos, der die Herzen der kleinen Superheldenfans höher schlagen lassen dürfte. Inszeniert hat die Geschichte der Regisseur und Schauspieler Dylan Haegens, der in seiner Heimat mit fast zwei Millionen Abonnenten der wohl bekannteste Youtube-Star ist. Der Junge Lev in „Superkräfte mit Köpfchen“ (was für ein unsinniger deutscher Titel!) ist wie Antboy ungefähr zwölf Jahre alt. Er selbst mutiert zwar nicht zum Superhelden, doch in Tagträumen schlüpft er in die Haut seines Videospielhelden Healix, der magische Kräfte besitzt, mit denen er Menschen heilen kann.
Auf Heilung hofft auch Lev, der in seiner Kindheit bei einem übermütigen Spiel im Superman-Kostüm von einer Garage gesprungen, aber statt auf den aufgetürmten Matratzen auf dem Betonboden aufgeschlagen war. Seitdem humpelt er und wird in der Schule gemobbt. So setzt er all seine Hoffnung auf die demnächst stattfindende Comicmesse, bei der man als Sieger für das beste Kostüm ein Treffen mit Healix gewinnen kann. Lev hofft, dass Healix ihn dann von seinem lahmen Bein befreien kann. Doch Levs überfürsorgliche Eltern sind nicht begeistert von seinem Plan. Da rauscht plötzlich Levs „verrückte“ Großmutter Lydia mit ihrem Motorrad mit Beiwagen in ihren Vorgarten – und übernimmt das Kommando. Auf geht es also zur Comicmesse, wo sie auch auf Healix‘ Widersacher „Schnoddermann“ treffen, der seine Gegner mit seinem Nasenschleim außer Gefecht setzt. Als Lev schließlich an der Reihe ist, sein Kostüm zu präsentieren, entscheidet er sich, unverkleidet auf die Bühne zu kommen und von seinen Ängsten, nicht akzeptiert zu werden, zu erzählen.
„Superkräfte mit Köpfchen“ zeigt nicht nur turbulente Stunts, die der Hauptdarsteller Finn Vogels (Lev) selbst ausgeführt hat. Der Film ist auch voller schrägem Humor, für den besonders die großartige Joke Tjalsma als Großmutter verantwortlich ist und über den auch Erwachsene herzlich lachen können. Das Ensemble ist bis in die kleinste Nebenrolle spielfreudig. Außerdem haben Regie und Drehbuch die Botschaft von den eigenen Ängsten, die man überwinden kann, wenn man an sich selbst glaubt, neben anderen Lebensweisheiten unaufdringlich in die Geschichte eingewoben. So dürften schließlich alle von 9 bis 90 Jahren gut unterhalten und nachdenklich das Kino verlassen.
(Rolf-Rüdiger Hamacher)
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