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Tatsächlich... Liebe

Tatsächlich... Liebe
Großbritannien 2003, Laufzeit: 129 Min., FSK 6
Regie: Richard Curtis
Darsteller: Hugh Grant, Emma Thompson, Colin Firth, Rowan Atkinson, Martin Freeman, Keira Knightley, Laura Linney, Heike Makatsch, Martine McCutcheon, Liam Neeson, Bill Nighy, Alan Rickman, Rodrigo Santoro, Andrew Lincoln, Elisha Cuthbert, Adam Godley, Kris Marshall, Ann Reid, Denise Richards, Billy Bob Thornton, January Jones, Chiwetel

In der Vorweihnachtszeit werden die vielfältigen Liebesprobleme einer ganzen Reihe von Personen geschildert, die sich in bester Ensemblefilmtradition immer wieder begegnen und zum großen Weihnachtsfinale alle glücklich werden dürfen. Liebevolle britische Komödie mit viel Wortwitz und Situationskomik. Richard Curtis ist in den letzten 20 Jahren als einer der talentiertesten britischen Autoren in Erscheinung getreten, machte mit "Blackadder" und "Mr. Bean" Rowan Atkinson zum Star, hat mit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" und "Notting Hill" moderne Filmklassiker geschrieben und nun mit "Tatsächlich Liebe" sein Regiedebüt abgeliefert. Die acht Haupthandlungen seines Films, die sich stets Szenen-weise abwechseln und immer wieder überschneiden, widmen sich mit effektvollem Wortwitz und Situationskomik ihren liebevoll gezeichneten Figuren, deren Liebesprobleme kaum vielfältiger sein könnten. Da gibt es die schüchternen Arbeitskollegen, von denen keiner so recht den ersten Schritt wagt; den abgehalfterten Rockstar, der Sex zu seinem Image erkoren hat, aber von der Liebe kaum etwas weiß oder den kleinen Schuljungen, der noch vor der Pubertät der Liebe seines Lebens begegnet. Damit ist dem Drehbuchautor Curtis eine herrliche Komödie britischen Zuschnitts gelungen, die dem Zuschauer eine vergnügliche erste Stunde im Kino beschert. Mit dem Ende des Films rutscht er aber leider immer mehr auf das Niveau der seichten Hollywoodkomödie ab, in der alles so wunderbar glatt zu laufen hat und alle individuellen Einfälle einer Standarddramaturgie weichen müssen. Das Ende zieht sich deutlich in die Länge, weil Curtis penibel darum bemüht ist, auch wirklich jede seiner Geschichten versöhnlich enden zu lassen. Das wirkt zunächst noch wie eine versierte Parodie des Hollywoodsystems, offenbart aber in seiner Penetranz, dass Curtis das alles durchaus ernst meint. Weihnachten ist eben die Zeit der Liebe. Was beinahe ein neuer Komödienklassiker geworden wäre, verspielt durch sein prätentiöses Ende etwas von seinem anfänglichen Charme. Auf die alljährliche Wiederholung im Weihnachtsprogramm - dann sind die Menschen empfänglich für derartige Sentimentalitäten - wird man sich aber sicherlich freuen. Das ist für ein Regiedebüt doch gar nicht mal so schlecht.

(Frank Brenner)

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