Zulu
Frankreich, Südafrika 2013, Laufzeit: 110 Min., FSK 18
Regie: Jérôme Salle
Darsteller: Orlando Bloom, Forest Whitaker, Tanya van Graan
>> www.zulu-film.de
Zuviel
Matt513 (244), 18.05.2014
Südafrikas Geschichte der Rassentrennung hat seine Gesellschaft bis in die Gegenwart im Griff. Daran hat auch die Zäsur durch die Wahrheits- und Versöhnungskommission TRC nichts Grundlegendes ändern können. Im Sinne von Gut und Böse gibt es kein Schwarz und Weiß, aber viele Grautöne. Reaktionäre Strukturen bestehen fort; im Film hat der eine Protagonist dunkle Flecken in der eigenen Familie bzw. ist der andere vom vormaligen Gegner legitimiert. Dazu kommt, daß große Teile der schwarzen Bevölkerung nach wie vor vom Wohlstand ausgesperrt sind, anfällig für Bandenkriminalität. Die Anlagen für einen hintergründigen Film zum stets interessanten Thema Südafrika sind da.
Sein Problem ist, daß er dies alles nicht konsequent ausbaut, sondern stattdessen leider(!) auf dem Niveau eines Mainstream-Krimis verharrt, in dem die genannten Anlagen allenfalls wie Kulissen stehen. Viel, zuviel aus der Gemengelage wird angerissen, aber eben nur das. Captain Sokhelas psychische (und physische!) Verwundung als Kind habe ich als Metapher für die lebenslang aussichtslose Verfassung der schwarzen Bevölkerung begriffen. Doch es bleibt Beiwerk, der Film vordergründig. Der Einsatz einer gebrochenen Hauptfigur als Selbstzweck?
An manchen Stellen ist er plump wie ein mäßiger James-Bond-Film. Dummerweise sind dies genau die Stellen, die wichtig wären. Die Bösen sind klischeehaft gezeichnet bis ins Casting der vierschrötigen Darsteller. Ihr Plan wirkt zu monströs, um im Film als ‚realistisch‘ durchzugehen. Was in einem Film mit ansonsten realem Hintergrund, dem Leben in der Post-Apartheid jedoch geboten wäre. Auch der hanebüchene Einsatz des Internets nimmt dem Film an Glaubwürdigkeit.
Für Fans des konventionellen Erzählkinos, die es optisch etwas härter mögen.
Endlich wieder gemeinsam feiern
Sommer-Branchentreff 2022 in der Wolkenburg – Foyer 06/22
„Ich brauche meine Ordnung und meine Strukturen“
Daniel Sträßer über „Alles in bester Ordnung“ – Roter Teppich 06/22
Feministische Gegennarrative
Das Internationale Frauen* Film Fest kehrt zurück ins Kino – Festival 03/22
Beim Filmemachen zugucken
Das 2. Japanese Film Festival – Festival 02/22
Corsage
Start: 7.7.2022
Rifkin’s Festival
Start: 7.7.2022
Mission: Joy – Zuversicht & Freude in bewegten Zeiten
Start: 21.7.2022
Alcarràs – Die letzte Ernte
Start: 11.8.2022
Nope
Start: 11.8.2022
Die Zeit, die wir teilen
Start: 31.8.2022
Freibad
Start: 1.9.2022
Three Thousand Years of Longing
Start: 1.9.2022
Dancing Pina
Start: 15.9.2022
Vom Kleinen zum ganz Großen
„Stranger than Fiction“ traut sich was – Festival 02/22
„Diese Generationenkonflikte kennen viele“
Katharina Marie Schubert über „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ – Gespräch zum Film 02/22
„In der Geschichte geht es um Machtverhältnisse“
Bettina Oberli über „Wanda, mein Wunder“ – Gespräch zum Film 01/22
Zwischen Vakuum und Aufbruch
Kinoheldinnen #4: Ostdeutsche Regisseurinnen – Portrait 11/21
Arthaus-Werbung mit Mehrwert
Der 6. European Arthouse-Cinema Day – Festival 11/21
„Der Stoff ist genau an den Richtigen geraten“
Albrecht Schuch über „Lieber Thomas“ – Roter Teppich 11/21
„Gustave Eiffel war seiner Zeit voraus“
Martin Bourboulon über „Eiffel in Love“ – Gespräch zum Film 11/21
„Wir wollten kein langweiliges Biopic machen“
Regisseur Andreas Kleinert über „Lieber Thomas“ – Gespräch zum Film 11/21
„Richtiges Thema zur richtigen Zeit“
Sönke Wortmann über „Contra“ – Gespräch zum Film 10/21
Mutter der Actionheldinnen
Kinoheldinnen (3): Die Produzentin Gale Anne Hurd – Portrait 10/21
„Wie spricht man mit einem Kind über den Tod?“
Uberto Pasolini über „Nowhere Special“ – Gespräch zum Film 10/21
Vom Kolonialismus zum Postkolonialismus
18. Afrika Film Festival blickt auf Historie und Gegenwart – Festival 09/21
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.