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Alpha Dog
USA 2006
Regie: Nick Cassavetes
Darsteller: Ben Foster, Shawn Hatosy, Emile Hirsch, Christopher Marquette, Sharon Stone, Justin Timberlake, Anton Yelchin, Bruce Willis, Dominique Swain, David Thornton, Shera Danese, Vincent Laresca, Lukas Haas, Charity Shea, Heather Wahlquist, Vincent Kartheiser

Eine Handvoll junger, unbedarfter Drogendealer verzettelt sich in einer tödlichen Spirale. Tragisches Entführungsspiel Johnny Truelove (Emile Hirsch) und seine Jungs (u.a. Justin Timberlake) leben in einem besseren Viertel von Los Angeles und finanzieren ihr Pool-Party-Leben durch Drogengeschäfte. Ihr Alltag verläuft entspannt routiniert und weitgehend konfliktfrei, weiche Drogen tun das ihrige. Doch eines Tages überwirft sich Johnny mit Jake, einem seiner Kunden. Als der ihn nicht auszahlt, hat Johnny die fixe Idee, dessen Bruder Zack zu kidnappen. Nachdem der Jugendliche noch handgreiflich verschleppt wird, entspannt sich schon bald die Situation: Zack wird nicht etwa eingekerkert, sondern vielmehr in den Freundeskreis seiner Entführer integriert und ins High-Life inklusive all seiner Verlockungen eingebunden. Hitzkopf Jake betrachtet indes die Lage weniger entspannt. Schon bald gerät das unbedarfte Entführungsspiel außer Kontrolle. Das Drama beruht auf einem wahren Fall, dessen Hauptverantwortlicher 2005 gefasst wurde und jetzt auf sein Urteil wartet. Nick Cassavetes rahmt seine Sicht der Dinge semidokumentarisch. Texttafeln führen die fortlaufende Zahl der Zeugen auf, die Handlung wird durchbrochen von Interviewszenen, in denen auch mal die Eltern (Sharon Stone, Bruce Willis) zu Wort kommen. "Alpha Dog" ist einer dieser Filme, die sich gelungen auf Milieuschilderung konzentrieren, ohne dabei die Motivation ihrer Protagonisten detailliert nachzuvollziehen. Die werden hier übrigens von guten Jungdarstellern verkörpert, von denen interessanterweise Justin Timberlake besonders besticht. Cassavetes spiegelt also den Status Quo, während europäische Kritiker vielleicht nach mehr Psychologisierung lechzen. Was die Abgründe aufriss, interessiert den Film letzten Endes genauso wenig wie das Gericht, das gerade über den Schuldigen urteilt. Was nicht zwingend eine Gleichgültigkeit des Filmemachers ist: Vielleicht möchte Cassavetes ja, dass der Zuschauer die Lücken selbst füllt. Das könnte nebenbei auch seine bizarre Idee erklären, Teile seiner Splitscreen-Entwürfe gelegentlich schwarz zu füllen.

(Hartmut Ernst)

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