Dear Wendy
Dänemark/ Deutschland/ Großbritannien/ Frankreich 2004, Laufzeit: 101 Min.
Regie: Thomas Vinterberg
Darsteller: Jamie Bell, Bill Pullman, Michael Angarano, Danso Gordon, Novella Nelson, Chris Owen, Alison Pill, Mark Webber
Dear Jamie,
Colonia (683), 04.10.2007
Du bist ein talentierter Schauspieler. Aber warum nur wirkst Du in so kruden Filmen wie "Dear Wendy" oder zuletzt "Hallam Foe" mit?
Die auch als "Narren mit Knarren" titulierte Posse "Dear Wendy" war nun wirklich überflüssig. Die Story geht nämlich exakt so wie sich auch der naivste Zuschauer das von Anfang an vorstellt. Und nur weil sich Thomas Vinterberg genau wie Lars von Trier irgendwann von den eigenen Dogma-Regeln mit Wackelkamera, schlechtem Schnitt, fehlender Beleuchtung und insgesamt miserabler Bildqualität verabschiedet hat, ist "Dear Wendy" wenigstens optisch einigermaßen gelungen.
www.kalk-kultur.de
Pump-Gun-Action-Oma
PetePARKER (11), 07.12.2005
Also dieser Film lies mich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich bin ein Feind der ganzen Hypes, die um Regisseure gemacht werden, denn oft verspricht ein ebensolcher mehr als der Film letztlich bietet. Ich ging ohne irgendwelche Intentionen in den Film (ohne mich überhaupt über ihn informiert zu haben) und war sehr angetan von der großen Wandlung, die der Film macht. Es beginnt mit sehr viel Mode, Trend und Hype. Ahhja, Lars von Trier, Antiamerikanismus, Retro-Fashion, Pennerfrisuren ...naja. Eben alles, was heute on vogue ist. Dann entwickelte der Film sich in ein zärtliches Portrait der durchschnittlichen Kleinstadtversager, welche irgendetwas finden das sie groß macht. Die ganzen Nebencharaktere finden ihren neuen Lebensstil, die Hauptfigur findet endlich die Möglichkeit mal 'der coole Anführer' zu sein. Es hätte der ganzen Erzählstimme, Waffensymbolik, Kleinstadtatmosphäre und Amerika garnicht gebraucht. Diese geschichte könnte überall in vielen Formen gut funktionieren. Gerade bei der Hauptfigur wirkt die Beziehung zur Waffe nämlich stark auferlegt, da seine Beweggründe klar egoistischter Natur sind. Seis drum.
Der Film wird langsam immer fantasievoller, wie die Figuren sich in ihrer eigenen Welt verlieren und den Bezug zur Realität aufgeben, dass es fast lächerlich wird. Umso herausragender ist der Effekt der sich mit dem erscheinen des schwarzen Jungen (hätte nurnoch ein klischeehafter Name wie JAMAL gefehlt). Er ist schwarz, cool, ein Mörder, Frauenheld und holt die abgedrehte Atmosphäre wundervoll auf den Boden zurück. Es wird zu einer Geschichte von Rivalen, wo auch wieder die Beziehung zu den Waffen nicht so überzeugt wie die einfache Tatsache dass der gewachsene Loser jetzt seine Führerrolle (und vorallem Sympathie des EINZIGEN und mittlerweile ganz hübsch gewordenen Mädchens) verliert. Ab da wird der Film theatralisch, als sich alles in einem orgiastischen ShowDown entläd. Da stören nichteinmal die gezwungenen antiamerianischen Statements wie die schreckhafte Copkiller Oma, oder das nervöse Großaufgebot der Polizei. Die gesamte Handlung wird zu einer griechischen Tragödie, ein unabwendbares Schicksal das sich in der totalen Katastrophe entladen muss. Die Dandys wissen, dass es um ihren gesamten Lebensstil und darum Lebensinhalt geht, weshalb sie die schwachsinnige Mission zuende bringen oder daran zugrunde gehen MÜSSEN. Der einzige unüberzeugende Aspekt bleibt dabei die Rolle des schwarzen Jungen, der nie den Dandy Lifestyle annehmen wollte, weshalb seine Motivation unlogisch bleibt. Er erfüllt seine Funktion jedoch am Ende, einem Schluss wie er tragischer und damit NOTWENDIGER nicht hätte sein können....
dieser Film ist entgegen jedem Hype in erster Linie großes Theater, und darin sogar mit Sin City vergleichbar, denn seine Figuren sind Charaktere einer Tragödie, die ihre Schicksale in der Katastrophie erfüllen müssen.
Unverkennbar Lars von Trier
bensi (120), 16.11.2005
Dieser Film hätte genausogut gleich von von Trier umgesetz werden können. Ich habe ihn außerdem als sehr ernst empfunden (ganz im Gegensatz zu meinen Sitznachbarn, die bei jeder Gelegenheit laut losgelacht haben - auch und insbesonders bei den Erschießungsszenen am Ende - sowas von unangebracht!)
Man darf LvTs Filme (in diesem Fall Ideen) nicht mit einer konkreten Aussage substituieren oder erklären. Sie sind vielmehr so vielschichtig, wie der Schauplatz reduziert war.
Das Lied beim Tod von Dick kam übrigens bei Wes Anderson auch schon vor!!
cruel& tender
Megamorph (1), 07.11.2005
mir hat der film ausgesprochen gut gefallen, da er mich einfach überrumpelt hat und ich die gesamte präsenz des Film fantastisch fand ...
ich finde den film sehr gelungen...aber die lücken in der handlung, vor allem im dramatischen teil hätte man noch füllen können...ohne das es dem film geschadet hätte...
dem james dean vergleich schließe ich mich an...
Überraschend schlecht
imogen (7), 02.11.2005
Dass dieser Vinterberg/Trier-Film im Verlauf es so wenig schaffte vom Boden der Trivialitäten abzuheben hat mich wirklich erstaunt. Man fragt sich: war schon die Idee schlecht oder ist es schief gegangen? Es gibt der Geschichte auch nicht mehr Bedeutung wenn der Held Dick einen aus dem Off ständig daran erinnert, dass er mit seiner Freundin und Damenwaffe Wendy jetzt Eins geworden sei, während die Kamera über kohleverstaubte Kumpels hinweg schwenkt. Wahrscheinlich hatte man ursprünglich voll auf die Suggestionskraft der Schusswaffen an sich gesetzt. Im Film wirkt das Alles aber nur pubertär. Prädikat: so wertvoll wie eine Levi's Werbung (oder zumindest nur wenig mehr)
das seh ich ähnlich.....gut aber NICHT überzeugend
film-marathon-läufer (28), 15.10.2005
Also definitiv ein Film mit schönen Bildern, netter Musik, erstaunlich guten Schauspielern, und einer guten Botschaft(allerdings zu einfach dargestellt!)
Aber der plot, der Handlungsverlauf stimmt hinten und vorne nicht, ab der Wende des Films (wegbegleitung der omi) und auch schon ein stück vorher, ergibt alles kein sinn mehr!!!
Eine geschichte muss doch sinnvoll(logisch) aufgebaut werden, aber von trier hat sich nich drangehalten und dabei kommt raus, dass der Polizist(bill Pullman) plötzlich über die waffen etc.. bescheid weiss obwohl das bloödsinn ist, dass er das erfährt!!(hab ich nicht recht?????bitte antworten???!!!)
Ab da geht der Grosse Schwachsinn los, verängstigte Amerikaner stehen für eine völlig belanglose Geschichten den grossen Macker und lassen sich nach und nach erschiessen!Dazu sollte man erwähnen, dass die Schussszenen sehr gut dargestellt waren, imposant!!
also: Vinterberg, spitzen-Regiearbeit
Lars von Trier, Gutes Konzept, sehr schwaches Drehbuch!
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Der Geschmack der kleinen Dinge
Start: 9.2.2023
Die Aussprache
Start: 9.2.2023
Wo ist Anne Frank
Start: 23.2.2023
Empire of Light
Start: 2.3.2023
Tár
Start: 2.3.2023
Die Fabelmans
Start: 9.3.2023
The Ordinaries
Start: 30.3.2023
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Indiana Jones und der Ruf des Schicksals
Start: 29.6.2023
Barbie
Start: 20.7.2023
Oppenheimer
Start: 20.7.2023
„Ich wollte das damalige Leben erfahrbar machen“
Maggie Peren über „Der Passfälscher“ – Gespräch zum Film 10/22
„Ich brauche die Institution der Ehe nicht“
Iris Berben über „Der Nachname“ – Roter Teppich 10/22
„Ich wollte das Geheimnis seiner Kunst ergründen“
Regina Schilling über „Igor Levit – No Fear“ – Gespräch zum Film 10/22
„Heimat sind für mich meine Familien“
Charly Hübner über „Mittagsstunde“ – Roter Teppich 09/22
„Migration wird uns noch lange beschäftigen“
Louis-Julien Petit über „Die Küchenbrigade“ – Gespräch zum Film 09/22
„Das ist ein Film für die ganze Familie“
Dimitrij Schaad über „Die Känguru-Verschwörung“ – Roter Teppich 08/22
„Die Wüste ist ein dritter Charakter im Film“
Stefan Sarazin über „Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie“ – Gespräch zum Film 08/22
Endlich wieder gemeinsam feiern
Sommer-Branchentreff 2022 in der Wolkenburg – Foyer 06/22
„Ich brauche meine Ordnung und meine Strukturen“
Daniel Sträßer über „Alles in bester Ordnung“ – Roter Teppich 06/22
Feministische Gegennarrative
Das Internationale Frauen* Film Fest kehrt zurück ins Kino – Festival 03/22
Beim Filmemachen zugucken
Das 2. Japanese Film Festival – Festival 02/22
Vom Kleinen zum ganz Großen
„Stranger than Fiction“ traut sich was – Festival 02/22
„Diese Generationenkonflikte kennen viele“
Katharina Marie Schubert über „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ – Gespräch zum Film 02/22
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.