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Edelweißpiraten
Deutschland/ Niederlande/ Schweiz/ Luxemburg 2002, Laufzeit: 100 Min., FSK 12
Regie: Niko von Glasow-Brücher
Darsteller: Ivan Stebunov, Bela B. Felsenheimer, Anna Thalbach, Simon Taal, Jochen Nickel, Dominik Bromma, Florian Wilken, Johannes Schaller, Ola Wasiliewa, Volker Röhlich

Karl Raspe (Iwan Stebunov), einer der Edelweißpiraten, wird im Frühjahr 1945 mit vielen Gleichgesinnten aus den Zellen der Gestapo befreit. Seine Mutter war bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen, der Vater und der große Bruder an der Front gefallen. Karl trieb sich bei den Ehrenfelder Rebellen herum, sein kleiner Bruder Peter (Simon Taal) glaubte als stolzer Pimpf noch an das, was die Nazis sagten. Doch so richtig überzeugt waren beide nicht: Peter dachte, dass er im Sinne des Vaters handelte und gefiel sich in der Uniform, für Karl war es richtiger Nervenkitzel, ihm machten die gefährlichen Aktionen Spaß. Sie versteckten Juden, KZ-Häftlinge und andere Flüchtlinge vor dem Zugriff der SS. Später, als richtig Blut floss und die Freunde an seiner Seite starben, sah alles ganz anders aus. Bereits 1979/80 drehten die Kölner Filmemacher Dietrich und Katharina Schubert den Dokumentarfilm "Nachforschungen über die Edelweißpiraten", in dem sie über die Aktivitäten der jugendlichen Protestler im Kölner Arbeiterviertel Ehrenfeld berichteten, von denen dreizehn am 10. November 1944 als Kriminelle verurteilt und standrechtlich erschossen wurden. Noch damals gab es bei Überlebenden sehr viel Scheu, über jene Zeit und die Aktivitäten der Jungen zu sprechen, da Widerstand in vielen Kreisen mit einem Makel behaftet war. Es ging soweit, dass Leute, die sich als Edelweißpiraten von damals zu erkennen gaben, Repressalien ausgesetzt waren. Niko von Glasow, der durch sein poetisch schönes Spielfilmdebüt "Maries Lied" bekannt wurde, erinnert gemeinsam mit seiner Frau Kiki in dem spröden, eindrucksvollen Film an die Kölner Gruppe. In prächtigem Kölsch erzählt der Protagonist aus dem Off die tragisch endende Geschichte der Gruppe, die erst im Jahre 2003 (!) von ihrem kriminellen Ruch befreit und als Widerstandsgruppierung anerkannt wurde.

(Heiko R. Blum)

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