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Eine Nacht bei McCool's
USA 2000, Laufzeit: 93 Min., FSK 16
Regie: Harald Zwart
Darsteller: Matt Dillon, Michael Douglas, Liv Tyler, John Goodman, Reba McEntire, Paul Reiser, Andrew Dice Clay, Eric Schaeffer

Ja, wir Männer sind leicht zu korrumpierende Wesen. Wir glotzen jedem halbwegs attraktiven Rock hinterher, sind überaus empfänglich für weibliche Reize. Streng genommen wollen wir ja widerstehen, nur wir können nicht. Es ist gegen unsere Natur. Wenn man ­ richtiger: Frau - dann auch noch an unseren Beschützerinstinkt appelliert, baumeln wir wie der berühmte Fisch an der Angel. Die attraktive Jewel (Liv Tyler) weiß nur zu genau um diese Tatsache, sie wickelt die Herren der Schöpfung reihenweise um den Finger. Ein Druck auf die richtigen Knöpfe, und die "Femme fatale" bekommt von jedem Kerl, was sie will. Hier bringt sie gleich drei Männer um den Verstand, doch am Ende flüchtet sie mit Nummer Vier (Michael Douglas). Alles, was sie will, ist ein Dach über dem Kopf, ein trautes Heim nach neuestem Standard, ein Hausfrauentraum. Deshalb knallt Jewel kurz entschlossen ihren Gaunerfreund Utah (Andrew Silverstein) über den Haufen und zieht bei dem Barkeeper Randy (Matt Dillon) ein, den sie wenige Stunden zuvor noch ausrauben wollte. Doch das junge Glück ist nicht von Dauer. Randy verliert seinen Job, kann seiner Braut nicht den Lebensstandard bieten, den sie sich erwünscht. Also muss Randy notgedrungen die Dinge stehlen, die er nicht kaufen kann. Während Jewel sich von vermögenden Männern zum Dinner ausführen lässt, räumt Randy deren Häuser leer. Bei einem nächtlichen Raubzug kommt eines der Opfer durch einen Unfall ums Leben, die Polizei wird auf die beiden aufmerksam. Alles schein aufzufliegen, doch die gerissene Jewel schafft es, auch den ermittelnden Detective (John Goodman) für ihre Reize zu begeistern. Der wie eine heiße Kartoffel fallen gelassene Randy muss gar mit ansehen, wie die in Gesetzesnot geratene Jewel bei seinem Cousin Carl (Paul Reiser), einem Anwalt, Männerphantasien freisetzt, um im Gegenzug seinen juristischen Rat erpressen zu können. Die von dem gebürtigen Niederländer Harald Zwart inszenierte Krimikomödie verschreibt sich abwechselnd dem Blickwinkel der drei liebestollen Männer, schildert gewitzt die Ereignisse aus unterschiedlicher Sicht und schließt so dramaturgische Lücken. Jeder ihrer Verehrer sieht etwas anderes in Jewel, findet seine geheimsten Phantasien verwirklicht, was der Film geschickt zu einem entlarvenden Statement über die Schwäche des vermeintlich starken Geschlechts nutzt. Was hätte der von Michael Douglas koproduzierte Film für ein einsames Highlight werden können, wäre die finale Sequenz ein wenig zurückhaltender, sprich unblutiger, geraten. So aber gibt "Eine Nacht bei McCool´s" auf den letzten Metern doch einem populären Drang nach, dem er 85 Minuten lang erfolgreich widerstanden hatte. Das ist schade, jedoch kein Beinbruch. Dem gelungenen Gesamteindruck kann dies kaum mehr als ein paar Kratzer versetzen. Wer das Werk dennoch in makelloser Erinnerung behalten möchte, sollte fünf Minuten vor Schluss das Kino verlassen.

(Dietmar Gröbing)

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