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Girlfight
USA 2000, Laufzeit: 110 Min.
Regie: Karyn Kusama
Darsteller: Michelle Rodriguez, Jaime Tirelli, Paul Calderon, Santiago Douglas, Ray Santiago, Elisa Bocanegra, Shannon Walker Williams, Iris Little-Thomas, John Sayles, Victor Sierra

"Girlfight ­ Auf eigene Faust" erzählt die Geschichte der Schülerin Diana Guzman, die sich sprichwörtlich durch das Leben in der Abschlußklasse der High School kämpft. Zwar provoziert sie auch Schlägereien, setzt sich aber sowohl für ihre Freundin Marisol als auch für ihren Bruder Tiny ein, der sich ohne sie keine Chance gegen den machohaften Vater hat. Der schickt ihn unter anderem zum Boxunterricht, der ihm eigentlich gar nicht zusagt. Als Diana eher zufällig in den Boxclub geht, fühlt sie sich dort auf sonderbare Weise heimisch. Gegen den Willen ihres Vaters geht sie zum Boxtraining, wo sie zu verstehen beginnt, daß Welten zwischen ihren Prügeleien in der Schule und echtem Boxen liegen. Sie muß erfahren, daß Disziplin und Ausdauer nur zwei von vielen Faktoren sind, die einen Boxer von einem Schläger unterscheiden, aber sie ist bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen, da sie im Ring eine Möglichkeit sieht, ihrem tristen und aussichtslosen Leben eine Perspektive zu geben. "Girlfight ­ Auf eigene Faust" ist nur dem äußeren Anschein nach ein Film über das Boxen, der sich aber bei genauerem Hinsehen sehr schnell als eine Geschichte mit viel Tiefgang entpuppt. "Girlfight" erzählt von Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, von schönen Träumen und der tristen Realität. Dabei wird der Boxsport aber zu keiner Zeit verharmlost oder verherrlicht, sondern als ein Mittel gezeigt, um einerseits ein Ventil für Aggressionen zu schaffen, die sich unter aussichtslosen Lebensbedingungen anstauen, und andererseits zu einem Hoffnungsträger zu werden, der ein Entkommen aus diesem Dasein möglich machen kann. Star des Films ist die Newcomerin Michelle Rodriguez als Diana, aus der die Regisseurin Karyn Kusama (für die "Girlfight" ebenfalls die erste Kinoarbeit darstellt) alles herausholt und die man hoffentlich noch oft wiedersehen wird. "Girlfight" ist kein Plädoyer für Gewalt, sondern ein Plädoyer für die Hoffnung. Nicht umsonst hat der Film diverse Festival-Preise einheimsen können.

(Ralph Sander)

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