Isle of Dogs – Ataris Reise
Deutschland, USA 2018, Laufzeit: 101 Min., FSK 6
Regie: Wes Anderson
>> www.fox.de/isle-of-dogs
Weiterhin aktuell
Raspa (380), 12.08.2021
Der politische Gehalt des Films wurde ja bereits angesprochen. Jetzt, 2021, muss man spontan an Lukaschenko und sein tyrannisches Regime denken, wenn man diesen Film sieht. Der Diktator hat dort, abgesehen von der japanischen Physiognomie, auch eine gewisse äußere Ähnlichkeit mit dem ekelhaften Herrscher in Weißrussland.
Was mir an der Tricktechnik besonders gut gefallen hat, ist die Symbiose aus modernsten digitalen Mitteln und einer irgendwie altmodischen Machart, die fast an Scherenschnitte erinnert.
Ich habe mir den Film im Original angesehen, was angesichts des Tempos, in dem weitgehend gesprochen wurde, eine echte Herausforderung war. Aber schließlich waren es ja sehr bekannte Schauspieler/innen, die den Figuren ihre Stimmen liehen, so dass ich auf den Originalklang nicht verzichten wollte.
Keine schlechte Art zu gehen★★★★★★
Cinemoenti (173), 05.06.2018
Was Anderson uns hier auf die Leinwand wirft, ist ohne Übertreibung magisch. Still kommt die Erzählung daher, duster und nüchtern. Die Figuren sind sich ihrer prekären Situation wohl bewusst, sie sprechen ernst, gefasst, tapfer. Jeder Schritt, jedes Wort ist hier wohl überlegt. Der Sog, der sich für den Zuschauer einstellt, ist erst kaum merklich, denn der Film kommt sperrig daher mittels karger, nicht orchestraler Musik, nüchternen Charakteren und symmetrisch gebauten Bildern. Das ist alles schon beinahe deprimierend - doch dann merkt man, dass sich ein spröde-lakonischer Humor durch das alles zieht, und eine Sehnsucht, und ein Aufbegehren und das nicht-einverstanden-Sein mit der Unterdrückung oder angenommenen Ausweglosigkeit.
Alexandre Desplat hat sich mit seiner Musik, obwohl schon so ewig lange im Geschäft, wieder einmal neu erfunden und den widerborstigen Ton der Regie instrumental kongenial bedient. Und was der Film visuell zu bieten hat, lässt sich dank eines unfassbaren Detail- und Ideenreichtums wirklich nicht in Worte fassen; man könnte den Film nach dem ersten Anschauen eigentlich sofort wieder sehen und würde sich garantiert nicht langweilen.
Auch kommt man kaum daran vorbei, sich in die eine oder andere Figur zu verlieben, mit ihr zu fühlen, zu bangen, zu hoffen, zu grollen. Und so sind es letztlich wohl nicht allein die Puppen, denen die Tränen in die Augen treten.
Ein absolutes Muss für Cinéasten.
www.cinemoenti.blogspot.de
Unerwartet aktuell
Matt513 (259), 10.05.2018
Von Andersons üblichen Stilmitteln und Markenzeichen (etwa klandestine Verwandtschaft oder das Vater-Sohn-Motiv) abgesehen, die für ein wenig Erheiterung sorgen, ist das hier ein regelrecht ernsthafter Film mit aktuellen Bezügen geworden. Deren Spanne reicht von Fake News über politischen Mord, Deportation bis hin zu Migration übers Meer (ja!). Und auch der laute Herrschertyp, der seine soeben beschlossenen Dekrete dem Publikum präsentiert, darf nicht fehlen; ein Motiv, das seit den Präsidentschaftswahlen schwer in Mode ist.
Trotz der stilistischen Nähe zum fantastischen Mr. Fox sollte man also nicht unbedingt auf dessen geistreichen Klamauk eingestimmt sein, nur weil Anderson und sein Team hier erneut einen zum Verlieben schön gemachten Puppenfilm auf uns losgelassen haben. Während der Vorstellung blieb es eher ruhig (und mir wurde gar ein wenig schläfrig zumute). Das macht aber nichts. Andersons Filme sind ein absolutes Muß. Eine Empfehlung erübrigt sich da fast. Ihr Qualitätsmerkmal ist, daß sie sich ausnahmslos viele Male anschauen lassen. Und diesen hier werden nicht nur Hundebesitzer in ihr Herz schließen.
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