The Day After - Der Tag danach
USA 1983, Laufzeit: 86 Min.
Regie: Nicholas Meyer
Darsteller: Jason Robards, Steve Guttenberg, Amy Madigan, John Lithgow
Auch nach Jahrzehnten noch immer verstörend
Matt513 (266), 24.08.2013
Der Film, der die Welt in den 80ern vielleicht vor dem atomaren Holocaust bewahrt hat. Reagan schaute ihn und sah sich anschließend dringend bewogen, mal mit seinen Generälen zu reden. TDA trug dazu bei, die bis dahin favorisierte Militärdoktrin eines 'gewinnbaren Atomkriegs' zu beseitigen.
Für Regisseur Meyer ein Alptraum, da er sich gegenüber dem Auftraggeber sowie den US-Behörden an eher formalen Aspekten abarbeiten sowie dabei erkennen mußte, wie wenig sensibel man für das hochbrisante Thema an sich war. Z.B. durften's im Film bloß nicht die USA sein, die den ersten Schlag führten (Meyer wies darauf hin, daß dies im Falle eines Atomkriegs völlig egal sei). Im Zuge der Recherche wurde ihm weiterhin klar, daß die Heimatverteidigung der USA sich im Falle eines Atomschlags als Luftnummer erweisen würde.
Mag die Tricktechnik im Film längst überholt sein, so ist er durch seine eindringliche Regie sowie gute Leistungen einer Reihe weiland weniger bekannter Schauspieler ein immer noch packendes, verstörendes Zeitdokument. Die Verwundbarkeit der modernen Zivilisation thematisiert Meyer bereits im Vorspann, indem er ihn mit den Lieferketten von Nahrungsmitteln bebildert. Wie so oft im Krieg, so ist auch hier die Zivilbevölkerung der große Leidtragende. U.a. der Farmer, der alle Vorbereitungen unternimmt, um seine Familie vor dem Atomschlag zu schützen. Am Ende steht er trotzdem vor den Trümmern seines Lebenswerks, wird schuldlos zum großen Verlierer. Und dann sind da noch diese apokalyptisch anmutenden Momente; die entsetzte Bevölkerung, wie sie den Raketen hinterher schaut, das scheuende Pferd auf der Weide, die letzten Augenblicke ländlicher Idylle, bevor die Welt, wie wir sie kennen, untergeht.
Nichts wird beschönigt, keine fidele "Duck-and-cover"-Choreographie mildert die Katastrophe und dabei heißt es im Abspann noch, daß die Folgen eines echten Atomkriegs weitaus verheerender sein dürften als im Film dargestellt. Es bleibt zu hoffen, daß uns dieser verhängnisvolle Tag für immer erspart bleiben wird. In Zeiten wiedererstarkender sowie neu entstehender Supermächte sollte der Film Pflichtlektüre für alle Politiker werden.
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23