Thirteen Days
USA 2000, Laufzeit: 157 Min., FSK 12
Regie: Roger Donaldson
Darsteller: Kevin Costner, Bruce Greenwood, Steven Culp, Lucinda Jenney, Dylan Baker, Michael Fairman, Henry Strozier, Frank Wood, Kevin Conway, Tim Kelleher
Geschichte wird gemacht
Colonia (683), 26.11.2003
Die Welt am Rande des 3. Weltkrieges in einem spannenden, anspruchsvollen und kein Stück langweiligen Film. Gut besetzt, perfekte 60-er-Jahre-Optik, passende Musikuntermalung von Trevor Jones. Ein wirklich großer Film.
klasse für diejenigen, die sich für ..
xylophone (8), 25.06.2001
..Politik oder Geschichte oder beides interessieren. Gute Story, zu 90 % real passiert - wenn man sich überlegt, wie nah die Erde damals am Untergang stand, kann ich froh sein, daß ich überhaupt noch geboren wurde.
Und dem Film gelingt es gut, das Maß der Bedrohung spüren zu lassen, die Schwierigkeit der damaligen Lage, die ungeheure Verantwortung, hier das richtige zu tun....tun zu MÜSSEN.
Man kann gut verstehen, wieso Kennedy insbesondere nach diesen 13 Tagen für viele Menschen DER Hoffnungsträger war - und wieso sich um seinen Tod noch heute Gerüchte ranken, daß hier das Miltär/CIA und Exilkubaner verwickelt sein könnten...die damals die letzte Chance hatten, mit oder gegen ihn Castro militärisch zu attackieren. Auch diese inneramerikanischen Konflikte werden sehr deutlich, ohne daß das Militär zu Karikaturen verkommt, die nur das Böse wollen. Man kann diese Leute fast verstehen, die sich fast am Ziel sehen, endlich IHRE Art der Politik umsetzen zu können...Aber eben doch nur fast.
Schön auch, daß der Film das "schmutzige Geschäft" Politik weder verherrlicht noch in den Dreck zieht, wie es im Augenblick eher modern ist - was man natürlich auch gewissen korrupten Gestalten von Bush bis Landowsky zu verdanken hat - wobei selbst das Thema "Beziehungen" und die menschlichen Schwächen in diesem Film nicht zu kurz kommen.
Insgesamt ein Film, den jeder Geschichts- oder Politiklehrer seiner Klasse mal vorführen sollte, nicht weil er so lehrreicht ist, sondern weil er spannend das zeigt, was wirklich passiert ist und andauernd in der Politik passiert....wobei es zum Glück nur selten - und seitdem wohl nie mehr - um soviel geht wie damals.
Kevin fast allein zu Haus
jerome (1), 29.03.2001
Vorweg: Am nachhaltigsten an diesem Filmabend
im UCI wird mir die Werbepause in Erinnerung
bleiben: Mitten im Film, als gerade amerikanische Tiefflieger zum Abschuß in Kuba ins Fadenkreuz kamen, ging das Licht im Saal an und es gab 15 Minuten Pause, WC-Besuch, Essen, Trinken, Quatschen, Laufen, dazu Werbespots von der lokalen Einkaufsmeile.
Wir empfanden das als so gewalttätig, daß man den
Filmvorführer fast als Skinhead bezeichnet hätte,
Aber dafür kann man ja entlassen werden, sogar als Minister ...
Wir waren mit unserem 17-jährigen Sohn da.
Es war einfach ein prima Geschichtsunterricht.
Noch Tage danach haben wir diskutiert, daß
Geschichte immer auch von Einzelnen gemacht wird.
Vermutlich war es in Wirklichkeit noch komplexer
und brisanter. Mehrfach eingeblendete Atombomen-
Explosionen versuchten etwas hilflos zu erinnern,
daß wohl viele von uns heute nicht mehr leben
würden, wäre der Konflikt damals eskaliert.
Sehr bewegend und irgendwie glaubhaft in diesem
unserem Leben, wie ein paar Leute mit und um
JFK sich oft deplatziert in der Macht-Maschinerie
vorkamen, weil sie damals mit anderen Idealen
gestartet waren. Haben sie erreicht, was Bertolt
Brecht auf seinem Grabstein stehen sehen wollte:
"Er hat Vorschläge gemacht - wir haben sie angenommen." ? Ist es eine Illusion, in hohen
Funktionen die Nerven und (!) die Ideale der Aufklärung zu behalten?
Wir haben über Joschka Fischer geredet und daß
die seit Generationen Etablierten uns in den
letzten Moanten wieder deutlich zu verstehen geben, daß man nicht 'mit den Schmuddelkindern'
spielt und daß man nie vergißt, wenn der Stallgeruch fehlt.
Kevin Kostner ging mal Beten im Film, damit es
nicht zum Krieg kommt. O.k., soweit muß man es
nicht treiben, aber wie wäre es mit einer
Demonstration für Jürgen Trittin, damit er bleibt?! Glaubt jemand, er würde seiner Prol-
Sprüche wegen abgeschossen?
Wir sind es, die gemeint sind. Wir sollen endlich Ruhe geben mit der kindischen Sehnsucht nach Leben, Lust und Gerechtigkeit, nach Freiheit.
Ich sollte vom Film schreiben? Hab' ich doch.
Ein Film, der bewegt. Danke für's Forum.
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