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Früh übt sich, wer in die Kreativwirtschaft will. Die Frage bleibt: Zukunftsbranche oder Hype?
Foto: Francis Lauenau

„Kreative sind keine Oberflächenaufhübscher“

31. Mai 2013

Christian Boros über die Kreativwirtschaft in Wuppertal und in NRW – Thema 06/13 Kreative Masse

engels: Herr Boros, was ist die Aufgabe von CREATIVE.NRW?
Christian Boros:
CREATIVE.NRW fördert und vernetzt die Kultur- und Kreativwirtschaft Nordrhein-Westfalens. Damit versteht sich das Clustermanagement als Sprachrohr der 315.000 Kreativen und 50.000 Unternehmen mit einem Umsatz von 36 Milliarden Euro – und einer Wertschöpfung auf Augenhöhe mit der Metallindustrie im Land. Das Ziel von CREATIVE.NRW ist, das Wachstumspotenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft in Nordrhein-Westfalen national und international sichtbar zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Selbstständigen und Unternehmen nachhaltig zu stärken. Dafür schafft ein interdisziplinäres Team unter anderem Foren für branchenübergreifenden Austausch, vernetzt kreative Unternehmer und vermittelt Kontakte und Wissen.

Christian Boros
Foto: CREATIVE.NRW


Christian Boros ist Clustermanager bei CREATIVE.NRW.

Warum sind Sie ausgerechnet in Wuppertal angesiedelt?
Ich habe in Wuppertal bei Bazon Brock studiert und mich bereits während meines Studiums mit meiner Agentur selbstständig gemacht. Als ausführende Agentur für CREATIVE.NRW hat das Clustermanagement seinen Sitz ebenfalls in Wuppertal. Hier ist es toll – weil Wuppertal mit seiner Eigenartigkeit, Merkwürdigkeit und Widerspenstigkeit zum Andersdenken und Andershandeln geradezu zwingt.

Ist der Begriff „Kreativwirtschaft“ eine nette Umschreibung für Hartz IV?
Prekäre Verhältnisse sind definitiv ein Problem in einer Branche, die sich zu großen Teilen aus Kleinstunternehmern und Soloselbstständigen zusammensetzt. Der Wert kreativer Arbeit wird von manchen in Wirtschaft und auch Politik nicht genügend anerkannt, geschweige denn honoriert. Kreative sind keine Oberflächenaufhübscher, sie haben das Potenzial, unsere Welt zum Besseren zu verändern. Daher machen wir uns stark für Fördermaßnahmen und für strukturelle Veränderungen, die allen Kreativen helfen, langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Kernthemen dabei sind: Markt- und Kapitalzugang, adäquater Raum zum Arbeiten, Qualifizierung, und die Wertschätzung der Kreativwirtschaft auf Augenhöhe mit anderen Branchen.

Werden staatliche Förderungen eher an die Metropolen vergeben, oder wird auch das platte oder auch Bergische Land bedacht?
Was zählt, ist die kreative DNA eines Ortes und ihr Potenzial für wirtschaftlichen Erfolg. Daher wehre ich mich gegen reines Kirchturmdenken. Kreatives Potenzial gibt es überall. Nur wenn wir diese Blickschranken ablegen, kann NRW langfristig als innovatives und wirtschaftlich starkes Land glänzen. CREATIVE.NRW arbeitet im Auftrag des Wirtschaftsministeriums NRW landesweit. In unserer Arbeit gilt es daher, Stärken und Schwächen der einzelnen Regionen, Städte und Landkreise zu analysieren und die Stärken weiter zu fördern.

Interview: Lutz Debus

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