Drei Männer sitzen am Schreibtisch und besprechen die neuen Reportagen. Einer davon ist Udo Peters. Der bekannte Filmemacher aus Wuppertal ist Redaktionsleiter von TALTV, Wuppertals jüngstem Internetfernsehen. In der Redaktionssitzung geht es um die nächsten zu produzierenden Beiträge. Wuppertal ist pleite, das spüren vor allem die Bürger und Unternehmen. Existenzangst macht sich breit, leere Geschäfte häufen sich. Für Investoren bietet dieses Szenario keinen Reiz mehr sich anzusiedeln. So der Tenor des Gesprächs. „Wuppertal muss wieder attraktiv werden, und wir müssen zusammenhalten“, erklärt Peters. Zu diesem Zweck will er Bürgerstimmen hör- und sichtbar machen. Besonders der Döppersbergumbau wird behandelt. Regelmäßig werden Bürger und Geschäftsleute zum größten Sandkasten der Stadt nach ihren Meinungen und Stimmungen befragt. Schadet oder nutzt der Umbau der Stadt? Zusätzlich hat TALTV vier Livecams installiert, damit man den Fortschritt der Bauarbeiten ver- folgen kann. Aber auch andere Themen wie die Ansiedlung des Möbelgiganten Ikea oder Neuigkeiten über die Nordbahntrasse finden Anklang in der Redaktion. Weitere Portraits über Wuppertaler Künstler in der Rubrik „Künstler-Talk“ sind in Planung. Sascha Gutzeit war bereits Gast im Studio. Die Dreharbeiten mit dem Musiker gestalteten sich schwierig, erzählt Peters. Der große Musiker Gutzeit ist eher klein geraten. Der Cocktailtisch, an dem der Künstlertalk statt- findet, reichte dem bekannten Wuppertaler fast bis zum Kinn. So musste wie bei Humphrey Bogarts und Ingrid Bergmans berühmtestem Filmkuss in „Casablanca“ mit Holzbalken nachgebessert werden. Im April ging das Internetfernsehen online. Dafür gibt es schon erstaunlich viele Beiträge. TALTV wurde von der Initiative Friedrich-Straße e.V. (IFS) gegründet. Finanziert wird der Sender durch Werbeeinnahmen und vor allem von der größtenteils ehrenamtlichen Arbeit des Teams. Auch sehr ernste Themen behandelt TALTV. Die eindrucksvolle Ausstellung „Sonderzüge in den Tod“, die im Bahnhof Vohwinkel im vergangenen Monat über die Judendeportationen Anfang der Vierziger Jahre informierte, wird mit einem Beitrag gewürdigt.
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Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
Teil 1: Leitartikel – Warum wir bald in Seegräsern und Pilzen wohnen könnten
„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
Keine Frage der Technik
Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
„Klimakrisen sind nicht wegzureden“
Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
Von Autos befreit
Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe