Enter the Void
Frankreich, Deutschland, Italien 2009, Laufzeit: 162 Min., FSK 18
Regie: Gaspar Noé
Darsteller: Nathaniel Brown, Cyril Roy, Paz de la Huerta, Olly Alexander
Do not enter the void!
woelffchen (597), 05.09.2010
Zunächst das Positive. Eine an sich ganz interessante Geschichte über ein Thema, das viel zu selten im Film angegangen wird: Gibt es ein Leben nach dem Tode - und wenn ja, wie sieht es aus? Des weiteren ist die ab dem Tode des Hauptdarstellers eingeführte Vogelperspektive ganz interessant, wenngleich nach einiger Zeit nevend. Und dann sind da noch die schönen Lichtspiele während eines Drogentrips. (2001 läßt schön grüßen!)
Der Rest ist leider vollkommen überfrachtet und letztlich eine enorme Geduldsprobe. Wer das fast 3 h aushält, dem kann man schon was zumuten!
Aus dem Ganzen hätte mit Hilfe der Schere ein ganz passabler und erheblich besserer Streifen werden können. Die letzten 30 min im sog. "Love Hotel" ("Sex Hotel" müßte es besser heißen!) wären dann fast vollkommen wegzuschneiden. Und dann noch der lächerliche Schluß: die sog. Wiedergeburt. Grotesk! In den 2 h davor die immer wiederkehrenden Flüge über Häuserschluchten etc. wegschneiden. Ein- zweimal gezeigt - das reicht. Sich ansonsten konzentriert auf die Handlung beschränken, denn die macht einen Film aus.
So, wie der Film jetzt läuft, ist er eigentlich nur eine Zumutung und der Versuch, sich mit der Exzentrizität des Werkes einen Namen zu machen. Selbst mit dem enormen Aufwand, den Noé da betrieben hat, wird es ihm schwer fallen, an Kubrick & Co. heranzukommen.
Um - Him - mels - willen!
Matt513 (259), 29.08.2010
Eins vorweg: Das ist keine leichte Kost. Schon in den opening credits wird man visuell und akustisch geprügelt. Am Ende verläßt man das Kino und fühlt sich in die Ecke geworfen, benutzt, ausgepowert.
Und schafft man es schließlich zum Ausgang hinaus, hat man eine bedrückende, seltsam über allem dahinschwebende Reise hinter sich - durch den Rotlichtbezirk im nächtlichen Tokio sowie das Innenleben der Hauptfigur. Es sind weniger einzelne Schockszenen, die verstören, als vielmehr dieser in Bilder gesetzte Albdruck als ganzes, untermalt von einem apokalyptischen Soundtrack.
Noé bekennt, daß er 2001 und Eraserhead verschlungen hat, und von diesem Kaliber ist auch sein neuestes Werk. Man ist erst einmal froh, wenn man's hinter sich hat und doch ist EtV unbedingt sehenswert. Kino in dieser Intensität und Kompromißlosigkeit gibt's vielleicht nur alle 10 Jahre zu betrachten. Dieser Film bleibt im Gedächtnis hängen.
Zum Kino(!)besuch selbst: Haben Sie für alle Fälle eine Kopfschmerztablette sowie die Zigarette danach griffbereit. Und wenn ich noch diesen persönlichen Tip geben darf, schauen Sie ihn nach Möglichkeit übernächtigt und verkatert an. Das trägt ungemein zum psychedelischen Gesamterlebnis bei ;).
Cinematographischer Trip
Kollerteral.. (54), 27.08.2010
Hatte große Erwartungen an den jüngsten Streifen von Gaspar Noé, und sie wurden erfüllt :)
Komme grad aus dem Kino und bin total geflasht. Dank der entfesselten Kamera und einem überwältigenden Farbgewitter erschien der anschliessende Gang zum Auto wie auf Eiern und die Rückfahrt durch die Kölner City immer noch halb berauscht.
Enter The Void ist ein Film den man -sofern man sich darauf einlässt- in manchen Szenen fast körperlich spüren kann. Ein zumindest technisch perfektes Werk das nachhallt - die Story ist simpel, indes der optische und akustische Eindruck bleibt.
Bloß nicht auf die DVD warten, sondern die Chance ergreifen diesen visuellen Overkill auf der großen Leinwand zu erleben. Und genau dort wird zu guter Letzt auch noch der Kinosaal penetriert .. yeah, Gaspar Noé fucked my mind!
(schade übrigens, daß er nicht im Original läuft)
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