Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27

12.606 Beiträge zu
3.829 Filmen im Forum

„Synergien nutzen“

17. Februar 2011

Martin Vogler zu dem TV-Angebot der Westdeutschen Zeitung - Thema 06/10

engels: Herr Vogler, ist die Zeitung aus Papier reif für das Antiquariat?
Martin Vogler: Nein, auf keinen Fall. Gedruckte Zeitungen wird es auch in fünfzig Jahren noch geben. Die Zahl der anderen Ausgabeformen parallel dazu wird in unserem Medienhaus aber zunehmen.

Machen die kleinformatigen kurzen Filme als Teil der Internetausgabe der Westdeutschen Zeitung Sinn? Für uns ist dieses Angebot nur eine Facette unseres großen Internetangebotes, das wir mit star- ker regionaler Gewichtung ausstatten. Natürlich ist das Internet noch immer ein Experimentierfeld. In Wuppertal machen wir WZ-TV seit etwa zwei Jahren. Ich bin sehr glücklich über die Qualität dieses Angebotes. Unser Kernangebot im Internet ist es allerdings nicht. Wir konzentrieren uns auf die aktuellen Meldungen, auf Hintergrundinformationen und weiten auch interaktive Elemente aus.

Wegen WZ-TVs könnte man ja auch unken: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ Das sehe ich nicht so. In den letzten Jahren beobachtete ich in unserem Hause eine wunderbare Entwicklung. Wir haben WZ-TV zunächst in unserer Online-Redaktion angesiedelt. Die Kollegin, die das macht, kümmert sich zusammen mit professionellen Kamerateams um diese Filme, sitzt aber mit den Print-Kollegen am Newsdesk. Daraus ergab sich, dass eine Reihe von schreibenden Kollegen auch Interesse an dieser Arbeit entwickelte.

Der Journalist macht nicht mehr nur Print, Funk, TV oder Online, sondern wird zur eierlegenden Wollmilchsau? Das trifft für unser Verlagshaus nicht zu. Wir haben nach wie vor Redakteure für Print und für Online. Natürlich ist es ein Ziel, dass die Aufgaben ineinandergreifen. Wir wissen im Moment auch noch gar nicht, welche Ausgabeformen in den nächsten Jahren hinzukommen. Der WAZ-Konzern kooperiert bezüglich seinen TV-Angeboten mit dem WDR. Auf der einen Seite ist das sinnvoll, weil man Synergien nutzen kann. Als selbstständiger Ver- lag sehen wir allerdings auch, dass bei solchen Kooperationen keine Chancengleichheit besteht. Öffentlich-rechtliche Sender finanzieren sich zu einem guten Teil von den Rundfunkgebühren.

Bislang kooperiert auch nur die WAZ mit dem WDR. Ist das nicht ungerecht gegenüber den anderen Zeitungsverlagen in NRW? Da trifft jedes Unternehmen eine eigene Entscheidung.

LUTZ DEBUS

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Neue Kinofilme

Die Schlümpfe – Der große Kinofilm

engels-Thema.