engels: Herr Vogler, ist die Zeitung aus Papier reif für das Antiquariat?
Martin Vogler: Nein, auf keinen Fall. Gedruckte Zeitungen wird es auch in fünfzig Jahren noch geben. Die Zahl der anderen Ausgabeformen parallel dazu wird in unserem Medienhaus aber zunehmen.
Machen die kleinformatigen kurzen Filme als Teil der Internetausgabe der Westdeutschen Zeitung Sinn? Für uns ist dieses Angebot nur eine Facette unseres großen Internetangebotes, das wir mit star- ker regionaler Gewichtung ausstatten. Natürlich ist das Internet noch immer ein Experimentierfeld. In Wuppertal machen wir WZ-TV seit etwa zwei Jahren. Ich bin sehr glücklich über die Qualität dieses Angebotes. Unser Kernangebot im Internet ist es allerdings nicht. Wir konzentrieren uns auf die aktuellen Meldungen, auf Hintergrundinformationen und weiten auch interaktive Elemente aus.
Wegen WZ-TVs könnte man ja auch unken: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ Das sehe ich nicht so. In den letzten Jahren beobachtete ich in unserem Hause eine wunderbare Entwicklung. Wir haben WZ-TV zunächst in unserer Online-Redaktion angesiedelt. Die Kollegin, die das macht, kümmert sich zusammen mit professionellen Kamerateams um diese Filme, sitzt aber mit den Print-Kollegen am Newsdesk. Daraus ergab sich, dass eine Reihe von schreibenden Kollegen auch Interesse an dieser Arbeit entwickelte.
Der Journalist macht nicht mehr nur Print, Funk, TV oder Online, sondern wird zur eierlegenden Wollmilchsau? Das trifft für unser Verlagshaus nicht zu. Wir haben nach wie vor Redakteure für Print und für Online. Natürlich ist es ein Ziel, dass die Aufgaben ineinandergreifen. Wir wissen im Moment auch noch gar nicht, welche Ausgabeformen in den nächsten Jahren hinzukommen. Der WAZ-Konzern kooperiert bezüglich seinen TV-Angeboten mit dem WDR. Auf der einen Seite ist das sinnvoll, weil man Synergien nutzen kann. Als selbstständiger Ver- lag sehen wir allerdings auch, dass bei solchen Kooperationen keine Chancengleichheit besteht. Öffentlich-rechtliche Sender finanzieren sich zu einem guten Teil von den Rundfunkgebühren.
Bislang kooperiert auch nur die WAZ mit dem WDR. Ist das nicht ungerecht gegenüber den anderen Zeitungsverlagen in NRW? Da trifft jedes Unternehmen eine eigene Entscheidung.
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Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
Teil 1: Leitartikel – Warum wir bald in Seegräsern und Pilzen wohnen könnten
„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
Keine Frage der Technik
Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
„Klimakrisen sind nicht wegzureden“
Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
Von Autos befreit
Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe