Irgendwann, so prophezeien manche Kulturpessimisten, werden alle Lebensmittel aus Bielefeld kommen. Nicht nur Pudding und Backpulver, wie schon seit Jahrzehnten, sondern auch Pizza und Joghurt sowie Sekt und Bier stellt der Doktor aus Ostwestfalen bereits her. Mit eigener Reederei und eigener Bank kommt das Unternehmen auf einen Jahresumsatz von knapp 10 Milliarden Euro. Auch das Wicküler, einst weltbekanntes Pils aus Elberfeld, wird inzwischen als Billigplörre vom Götterspeisen-König gebraut. Andy Warhol formulierte einmal höchst sarkastisch: „Das Schönste in Tokio ist McDonald‘s, das Schönste in Stockholm ist McDonald‘s, das Schönste in Florenz ist McDonald‘s. Moskau und Peking haben noch nichts Schönes.“ Andy kannte Dr. Oetker nicht. Die Uniformierung von Speisen und Getränken schreitet scheinbar unaufhaltsam voran. Nun droht der Privatbrauerei in Schwelm nach Insolvenz die Schließung zum Ende des Monats. Vielleicht verlängern ein paar beherzte Schwelmer mit einer Geldspritze den Braubetrieb um noch ein paar Monate. Wenn nun aber jeder biertrinkende engels-LeserInnen auf das in der Region beheimatete Bier umsteigen würde das Unternehmen könnte auf Dauer bestehen und die Lebensmittelmultis müssten ihre Gerstengetränke anbieten wie Sauerbier.
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