Nachdem sich der Verein in den ersten Monaten mehr mit Formalia beschäftigen musste, so Gründungsmitglied Harald Nowoczin, nimmt die Initiative „nun Fahrt auf“. Viele Kontakte konnten in den letzten Wochen geknüpft werden. Der Rektor der Bergischen Universität Lambert T. Koch zeigte sich sehr interessiert an einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Forschungsstellen an der Wolga. Im Bereich Maschinenbau seien Kooperationen mit russischen Partnern denkbar. Besondere Aufmerksamkeit verdiene, so Nowoczin, das Archiv der Wolgadeutschen in Engels. Die Pakete, gefüllt mit historischen Dokumenten, könnten, so wurde dem Vereinsvorstand bei einem Besuch in Russland versichert, von interessierten Studierenden aus Wuppertal aufgeschnürt werden. „Für Historiker sind diese Quellen doch ein El Dorado“, so Nowoczin.
VON RUSSISCHER SEITE INTERESSIEREN IN BESONDEREM MASSE DIE ÖKONO- MISCHEN KONTAKTE NACH WUPPERTAL
Auch mit der hiesigen Industrie- und Handelskammer hat es erste Gespräche gegeben. Hugo Benten Sattler von der IHK hat bereits Profile von Wuppertaler Firmen an die Wolga gesandt. Von russischer Seite interessieren in besonderem Maße die ökonomischen Kontakte nach Wuppertal. Aber auch die Bergische Region mit vielen Mittelständischen Unternehmen in der Automobilindustrie könnte, so die Einschätzung von Wirtschaftsfachleuten, neue Handelspartner im Osten gut gebrauchen. In Engels werden Oberleitungsbusse und Eisenbahnwaggons hergestellt.
Mit dem Leiter des Historisches Zentrums und des Fuhlrott-Museums Eberhard Illner vereinbarten die Aktiven des Vereins eine enge Zusammenarbeit. So werden die Vereinssitzungen in Zukunft im Engels-Haus stattfinden.
Mitte Mai traf sich dann der Vereinsvorstand mit dem Russischen Vizekonsul Oleg Markov in Bonn. Dieser ist von dem bürgerschaftlichen Engagement der Wuppertaler begeistert. Bislang gibt es zwischen russischen und nordrhein-westfälischen Städten 21 offizielle Partnerschaften. Oleg Markov fände es schön, wenn es zu einer weiteren Städtepartnerschaft, und zwar zwischen Engels und Wuppertal, käme. Dafür allerdings, so die Einschätzung von Harald Nowoczin, bedarf es mehr Geld und noch mehr Initiative vor Ort.
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