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Ein Verein als Brücke

18. Februar 2011

Der Kontakt zur Stadt engels an der Wolga wird ausgebaut - Kulturbrücke 02/09

In diesen kalten Wintertagen blickt so manch fröstelnder Wuppertaler sorgenvoll durch die Mattscheibe gen Osten. Kommt genug Gas durch die Rohre? Der Begriff „Kalter Krieg“ bekommt eine völlig neue Bedeutung. Dessen ungeachtet haben sich in der Hochschule für Musik in Barmen acht Interessierte versammelt, um einen Verein zu gründen. Die „Kulturbrücke Wuppertal – Engels“ möchte kulturelle, politische und wirtschaftliche Kontakte zwischen Russland und Deutschland knüpfen. Dies soll, so die einhellige Meinung der Gründungsmitglieder, durch die lokalen Kontakte zwischen den Städten Wuppertal und Engels geschehen. Engels ist eine 200.000-Einwohner-Stadt an der Wolga und war von 1924 bis 1941 Hauptstadt der Wolgadeutschen Republik.

500 KILOGRAMM NOTENMATERIAL WURDEN BEREITS NACH ENGELS GESCHICKT

Der frisch gegründete Verein hat sich mehrere Aufgaben gestellt. Schon seit Jahren bereist der Sänger Günter Lesche, der zum Vorsitzenden gewählt wurde, die Stadt an der Wolga. 500 Kilogramm Notenmaterial hat der 76Jährige jüngst nach Engels geschickt. Auch der SPD-Lokalpolitiker Harald Nowoczin ist mit von der Partie. Er berichtete den Versammelten, dass es in Engels ein reichhaltiges Archiv über die Geschichte der Wolgadeutschen gibt, die wundersamerweise die Stalindiktatur überstand. „Eine Fundgrube für Historiker“, schwärmt Nowoczin. Das Material, so wurde ihm bei seinem Besuch an der Wolga gesagt, stehe jedem Studierenden aus Wuppertal zur Verfügung. Besuch werde immer gern gesehen. Auch der Herausgeber des engels-Magazins wurde von den Initiatoren angesprochen und sagte zu mitzumachen. „Es ist mir eine besondere Freude zu hören“, so Joachim Berndt, „dass die engels-Magazine auch an der Wolga studiert und sogar regelmäßig dort im Deutsch-Unterricht verwendet werden. Sicher hätte dies auch dem großen Sohn der Stadt gefallen.“

Nicht nur kulturelle Kontakte können durch den neuen Verein initiiert werden. Einige deutsche Firmen haben bereits Fabriken in Engels errichtet. Die Stadt ist ein Zentrum der Automobilindustrie. Vielleicht könnten die krisengeschüttelten Zulieferfirmen in unserer Region von einer Zusammenarbeit mit russischen Märkten profitieren. Raufasertapeten und Staubsauger, so ist zu vermuten, werden in Engels auch gebraucht.

LUTZ DEBUS

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