Eine luxuriöse Villa ist der heimliche Star in Bong Joon-hoos schwarzhumoriger und sozialkritischer Intrudergeschichte „Parasite“. Eine arme und chaotische Familie, die im schlechtesten Viertel von Seoul in einer Souterrainwohnung lebt, schleicht sich hochstaplermäßig und mit fiesen Tricks in eine reiche Familie ein und setzt sich als Dienstpersonal in deren Haus fest. Sie ist der titelgebende Parasit, der Chaos und Unheil stiftet und es mit einem dunklen Geheimnis ihrer neuen Bleibe zu tun bekommt. Dabei wird die reiche Oberschicht von Südkorea aufs Korn genommen und die Unmöglichkeit des sozialen Aufstiegs miterzählt. Bong wurde für seinen Thriller, in dem die Treppen, Keller und Fensterfronten des Hauses mitunter die wichtigsten Akteure sind, mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnet.
Die Millionärin Theresa (Julianne Moore) will Gutes tun und ein Waisenhaus in Kalkutta vor der Schließung retten. Dazu bittet sie die Leiterin Isabel (Michelle Williams) nach New York. Dort platzt Isabel in die Hochzeitsvorbereitungen von Theresas Tochter – und begegnet just ihrem Ex. Wie es scheint, beruht Theresas Spende nicht bloß auf Nächstenliebe. Bart Freundlich gelingt mit „After the Wedding“ ein etwas anderes, sehenswertes Familiendrama.
Außerdem neu in den Kinos in Wuppertal, Solingen und Remscheid: Justin Pembertons und Thomas Pikettys Doku „Das Kapital im 21. Jahrhundert“, Philipp Stölzls quietschbuntes Udo-Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“, Joachim Rønnings Märcheb-Sequel „Maleficent: Mächte der Finsternis“ und Rafael Ribas' Animationsabenteuer „Lino - Ein voll verkatertes Abenteuer“.
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