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Oliver Twist
Tschechien 2005, Laufzeit: 125 Min., FSK 12
Regie: Roman Polanski
Darsteller: Barney Clark, Sir Ben Kingsley, Jamie Foreman, Harry Eden, Leanne Rowe, Lewis Chase, Edward Hardwicke, Jeremy Swift, Mark Strong, Jake Curran, Ophelia Lovibond, Frances Cuka, Chris Overton

Die Zeiten sind hart für die Armen im England in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Den neunjährigen Waisenjunge Oliver Twist (Barney Clark) verschlägt es vom Waisen- ins Armenhaus, bis er wegen aufrührerischen Ungehorsams als Lehrling zu einem Leichenbestatter verdonnert wird. Dort machen ihm die Frau des Hauses und der ältere Lehrling die Hölle heiß, so dass Oliver Reißaus nimmt und die 70 Meilen nach London marschiert. Erschöpft erreicht er die Metropole, wo die Mühen scheinbar belohnt werden: Ein gleichaltriger Taschendieb nimmt sich seiner an und entführt ihn ins knarrende Wohnreich des alten Fagin (wundervoll verschroben: Ben Kingsley), der eine ganze Meute an kleinen Gaunern um sich geschart hat. Die nehmen Oliver unter die Fittiche, bis er auch mit auf Diebestour darf. Dabei wird er vom Bestohlenen erwischt, doch der gutherzige, vermögende Mann glaubt an die Unschuld des Kindes und nimmt es mit zu sich nach Hause. Die Hoffnungen, die Oliver in die Metropole gesetzt hatte, scheinen sich zu erfüllen. Doch draußen wartet Fagins Bande und der brutale Bill Sykes, die mit Oliver noch nicht fertig sind und aus dessen neuen Beziehungen verbrecherischen Nutzen ziehen wollen Ö Mit viel Liebe zum Detail gestaltet Polanski die Abenteuer des berühmtesten Waisenjungen der Welt: Die Darsteller wurden sowohl in Hinblick auf ihre Glaubwürdigkeit als auch auf ihre Eignung als Karikatur ausgesucht, für Kostüme und Kulissen wurde an Hand zeitgenössischer Skizzen aufwendig recherchiert. Entsprechend atmosphärisch lässt Polanski die englische Metropole des angehenden 19. Jahrhunderts wieder auferstehen und schickt seine Charaktere durch turbulente Marktszenen, speist sie an erdrückenden Armentafeln ab und jagt sie durch Londons Nacht und Nebel. Neben dem Abenteuer trägt der Film auch die sozialkritischen Züge der Vorlage und ist damit die erste überzeugende Adaption seit David Leans "Oliver Twist" von 1948. Wie bereits bei Polanskis "Der Pianist" mag der Cineast auch hier die Elemente vermissen, die den Film inhaltlich und inszenatorisch zu einem Polanski-Film erheben. Andererseits ist das kein Muss, solange eine gelungene Jugendbuchverfilmung wie diese dabei heraus kommt.

(Hartmut Ernst)

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