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Abschied und Neuanfang in Essen (v.l.): Andrea Sanguineti, neuer GMD in Essen, Opernintendantin Merle Fahrholz und der scheidende Ballettdirektor Ben van Cauwenbergh
Foto: Werner Häußner

Bestechende Vielfalt

05. Juni 2023

Opern-Spielzeit 23/24 an Rhein und Ruhr – Oper in NRW 06/23

Gut 80 Kilometer müsste man wandern, um von Düsseldorf durchs Ruhrgebiet nach Dortmund zu gelangen. An dieser Route liegen vier Opernhäuser, die in der Spielzeit 2023/24 so vielfältig wie nie um ihr Publikum buhlen. Der Gewinn ist jetzt schon ablesbar: Musiktheater in dieser Bandbreite und solcher geografischen Nähe gibt es in keiner anderen Region Deutschlands.

An der Deutschen Oper am Rhein mit ihren Standorten in Düsseldorf und Duisburg und am Aalto-Theater in Essen gestalten die Ballettdirektoren Demis Volpi und der langjährige Garant für hohe Auslastung und bildmächtige Handlungsballette, Ben van Cauwenbergh, ihre letzte Spielzeit. Demis Volpi wird Nachfolger des legendären John Neumeier in Hamburg und verabschiedet sich vom Rhein mit vier Neuproduktionen und seinen Klassikern „Giselle“ (11.6.23) und „Krabat“ (1.6.24). Cauwenbergh zeigt noch einmal Erfolgsstücke wie „Romeo und Julia“ (28.10.23) und „Schwanensee“ (2.12.23), beginnt die Saison mit „Smile“ (15.4.23), einem Ballettabend über Charlie Chaplin, und beendet sie mit „Bye-Bye Ben“ (22.6.24), einer Collage aus den beliebten Choreografien „Tanzhommage an Queen“ und „La vie en rose“ aus seiner Anfangszeit 2008/09.

In Essen startet Merle Fahrholz ihre erste selbst gestaltete Spielzeit unter dem neuen GMD Andrea Sanguineti ehrgeizig mit Verdis „Macbeth“ (3.9.23) und zwei spannenden Ausgrabungen: Louise Bertins „Fausto“ (11.5.24) aus dem Jahr 1831 in der Inszenierung von Tatjana Gürbaca und „L’amant anonyme“ (16.3.24), 1780 von Joseph Bologne verfasst. In Gelsenkirchen lässt Intendant Michael Schulz die Saison mit Richard Strauss „Salome“ (23.9.23), inszeniert von Manuel Schmitt, und Johann Strauß „Eine Nacht in Venedig“ (25.11.23) eher konventionell einläuten, kündigt aber zwei Uraufführungen an, darunter „Fidelio schweigt“ von Charlotte Seither, die expressive Klänge in Beethovens Original einwebt.

Dortmund präsentiert nach populären Titeln zu Beginn („La Bohème“, „Orpheus in der Unterwelt“) auch eine vergessene Oper: „La montagne noire“ („Der schwarze Berg“) (13.1.24) entstand 1895 und verführt mit der opulenten Klangsprache der Pariserin Augusta Holmès. Eine prominente Uraufführung vermeldet die Rheinoper: In Düsseldorf hat am 3. Dezember Manfred Trojahns „Septembersonate“ (3.9.23) Premiere. Und in Duisburg sorgt das „Märchen im Grand-Hotel“ (8.5.24) von Paul Abraham für jazzige Abwechslung in der sonst eher eintönigen Operetten-Landschaft an Rhein und Ruhr.

Werner Häußner

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