Alles begann mit dem Bundesförderprogramm Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland, in das die Duisburger Philharmoniker bereits vor zwei Jahren aufgenommen wurden. Jetzt beginnt die Zeit der Ernte mit ihrem damals erfundenen Projekt „Èrchomai – Das bewegte Orchester“, sehr direkt in einem von vier angesteuerten Prozessen: „Das neu schöpfende Orchester“ betreibt einen Zweig mit dem Motto „Call for Music“, in dem vergessene oder in ihrer Rezeption unterbelichtete Werke auftauchen sollen oder gar Neues entstehen kann. Daher wurde ein Kompositionsauftrag für ein Werk ausgeschrieben, das sich einem Soloinstrument bedient, welches sich klassischerweise nicht in der Orchestermusik wiederfindet. Die Ausschreibung diente als Bewerbung für ein Kompositionsstipendium, mit dem die Philharmoniker dank internationaler Einsendungen einen transkulturellen Ansatz verfolgen.
Bereits im letzten Herbst wurden also weltweit kreative Menschen gesucht, die einen Beitrag und damit ein Band nach Duisburg auf Notenpapier ausrollen wollten. Aus 53 verschiedenen Ländern erfolgten Reaktionen, rund 150 Einsendungen bewarben sich um die Förderung, von denen sich sieben Personen nun zu den glücklichen Stipendiat:innen zählen dürfen. Sie kommen aus China, Griechenland, dem Iran, Peru, Serbien, den USA und Venezuela. Die Kompositionen wurden zuvor durch eine international besetzte Jury gesichtet - nun werden die sieben ausgewählten Werke erstmals einem Publikum präsentiert. Konstantia Gourzi, Komponistin und Dirigentin, konzipierte die Ausführung des Projekts und leitet auch das Stipendiant:innenkonzert. Spannend ist für sie die Arbeitsphase, wie sie auf dem Projektzettel mitteilt: „Den Austausch zwischen den Komponisten im Rahmen dieses Wettbewerbs – nicht nur über die Kompositionen zu diskutieren, sondern sich über die eigene kulturelle Identität offen auszutauschen – sehe ich als besonders wertvoll, hoffnungsvoll und zukunftsorientiert an.“
So erklingen am 23.6. Lyra, Panflöte und Tar zusammen mit dem europäisch geprägten Orchesterklang der Duisburger Philharmoniker in der Mercatorhalle, serviert in angenehm konsumierbaren Häppchen, voraushörbar ein wahrlich buntes Programm mit einem weltweit angerichteten Hörbuffet. Am Ende darf das Publikum über die beste Umsetzung entscheiden – das signalisiert Publikumsnähe.
Call-for-Compositions | Fr 23.6. 19.30 Uhr | Philharmonie Mercatorhalle, Duisburg | 0203 39 30 60
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Mit Micky Maus am Dirigierpult
Elim Chan und das Antwerp Symphony Orchestra in Dortmund – Klassik an der Ruhr 12/23
Brahms und klassische Oboe
Sinfoniekonzert in der Stadthalle
Klassisch-Festlicher Gesang
Weihnachtskonzert im Kulturzentrum Immanuel
Musik aus drei Jahrhunderten
Quatuor Modigliani in der Philharmonie Köln – Klassik am Rhein 11/23
Mode und Stil
Tage Alter Musik 2023 in Herne – Klassik an der Ruhr 11/23
Dreimal Tusch für Ohnesorg
Der Intendant des Klavierfestivals feiert seinen Abschied – Klassik an der Ruhr 10/23
Aus dem Mekka der Saitenkunst
Die Kronberg Academy im DLF-Kammermusiksaal – Klassik am Rhein 10/23
Ravel-Marathon
Klaus Mäkelä dirigiert im Konzerthaus Dortmund – Klassik an der Ruhr 09/23
Tod und Auferstehung
„Auferstehungssinfonie“ in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 09/23
Sagen, Mythen und Legenden
Fel!x-Festival in Köln – Klassik am Rhein 08/23
Monumentales Werk
„Das große Abend- und Morgenlob“ in Dortmund – Klassik an der Ruhr 08/23
Music to go
Eine Operntruppe reist als „Fahrendes Volk“ durchs Land – Klassik an der Ruhr 07/23
Zu den Schumanns nach Bonn
Sommerveranstaltungen des 24. Schumannfests – Klassik am Rhein 07/23
Akustische Wunderkammern
Romanischer Sommer in Kölner Kirchen – Klassik am Rhein 06/23
Gefangenenchor pur
„Prisoner of the State“ im Musikforum Ruhr – Klassik an der Ruhr 05/23