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Karikatur: Michael Holtschulte

engels 12/15

03. Dezember 2015

THEMA: Ungläubig

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Das ist eher Binsenweisheit als brandneue Entdeckung. Problematisch wird das für uns moderne Menschen erst, wenn uns die Politik vom Gegenteil zu überzeugen versucht. Ob es jetzt unsere Renten (Norbert Blüm im Wahlkampf 1986) oder unsere Spareinlagen (Angela Merkel zur Finanzkrise 2008) sind, die sicher sein sollen, wir horchen skeptisch auf, wenn uns sogar die Sicherheit als alternativlos verkauft werden soll.

Polizisten auf Weihnachtsmärkten mit halbautomatischen Schusswaffen vor der Brust patrouillieren zu lassen, trägt genauso wenig zu meinem subjektiven Sicherheitsempfinden bei wie das Gefühl, immer und überall Objekt geheimdienstlicher Überwachung zu sein.

Unsere Freiheit wird nicht am Hindukusch, unsere Sicherheit nicht in Syrien verteidigt. Macht und Ohnmacht über die eigene Angst liegen vielleicht nicht in unseren Händen, eine bewusste Entscheidung gegen die allgemeine Verunsicherung findet in unseren Köpfen statt.

Selbst Albert Einstein übte sich in vornehmer Zurückhaltung, als er sagte: „There is probably no God.“ Diese Prämisse setzen wir auch bei unserem Monatsthema UNGLÄUBIG voraus und fragen, wie sich Atheisten, Agnostiker und Konfessionslose organisieren und was sie politisch fordern. Hierzu sprechen wir mit ERWIN KRESS, Vizepräsident des Humanistischen Verbandes Deutschland.

Mit Gott hadert auch Hiob, der Protagonist aus Joseph Roths gleichnamigem Roman. Patrick Schlösser inszeniert HIOB am Theater am Engelsgarten; wie die Premiere war, lesen Sie in unserer Rubrik „Auftritt“. Götter besiedeln dann wieder Shakespeares A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM, dessen Opernversion mit der Musik von Benjamin Britten das Publikum derzeit im Musiktheater im Revier verzaubert.

Im Skulpturenpark Waldfrieden gastiert mit THOMAS VIRNICH gerade ein verrückter Architekt: Häuser kippen, schaukeln, stehen Kopf, passend zum Ausstellungstitel „Helter Skelter“. Grotesk ist es auch bei FRIEDRICH SCHRÖDER-SONNENSTERN, der schlüpfrige Sujets voller Fleischeslust favorisiert, wie die Schau „Der dreifache Weltmeister aller Künste und seine Werkstatt“ im Museum Villa Zanders offenbart.

Der spanische Barockmaler FRANCISCO DE ZURBARÁN führt uns mit seinen Heiligenfiguren, Mönchen und Opferlämmern, zu sehen in der Ausstellung „Meister des Details“ im Museum Kunstpalast Düsseldorf, die mythische Konzeption des Glaubens vor Augen.

Entzaubert wird die Welt hingegen in unserem Film des Monats DÄMONEN UND WUNDER. Jaques Audiard führt uns von Sri Lanka nach Paris und zeigt die geografischen, emotionalen und kulturellen Strecken auf, die Flüchtlinge zwischen den Welten zurücklegen müssen.

Auf stimmungsvollen Weihnachtszauber verzichtet auch Theresa von Eltz „Vier Könige“. Eine der Jugendlichen, die das Fest in der Psychiatrie verbringt, ist JELLA HAASE. Wir sprechen mit der Darstellerin über ihre Feiertagsrituale und ihr Leben nach dem Erfolg als „Chantal“ in „Fack ju Göhte“

Kommen Sie sicher durchs Tal.

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Maxi Braun

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