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The Life and Death of Peter Sellers
Großbritannien/USA 2004, Laufzeit: 122 Min.
Regie: Stephen Hopkins
Darsteller: Geoffrey Rush, Charlize Theron, Emily Watson, John Lithgow, Miriam Margolyes, Peter Vaughan, Sonia Aquino, Stanley Tucci, Stephen Fry, Henry Goodman, Alison Steadman, Peter Gevisser, David Robb, Edward Tudor-Pole, Steve Pemberton, Nigel Havers, Mackenzie Crook, George Cicco, James Bentley, Eliza Darby, Lance Ellington, Lucy Punch,

Er war ein Schwerenöter und Egozentriker, ein miserabler Ehemann und Vater und ein brillanter Menschendarsteller. Peter Sellers vereinte viele Extreme in seiner Person, war aber vor allem ein Mensch, dessen Privatsphäre kaum etwas mit den Geschichten zu tun hatte, die der Brite auf der Leinwand kolportierte. In jenen Parts war Sellers zumeist der leutselige Trottel, ein linkischer Sympathieträger, der in der Figur des Inspektor Clouseau seine größte Verdichtung erfuhr. Die Rolle, die Sellers weltberühmt machte und ihm nicht zuletzt ein luxuriöses Auskommen sicherte, war zugleich diejenige, die Sellers am meisten verabscheute. Das tumbe Serienprodukt unterminierte das Vermögen eines Mannes, der seine Berufung im großen Melodram vermutete, seinen Anspruch aber zugleich hinter tausend Masken und Gesichtern verbarg. Verkleidung und Verstellung garantierten ihm einen Schutz gegenüber der Umwelt, der Sellers nicht selten als arrogantes Arschloch gegenüber trat, immer auf der Suche nach der nächsten künstlerischen Herausforderung und der nächsten libidinösen Verwicklung. Von eitler Selbstüberschätzung getrieben, rannte Sellers ohne Not so manchem Rock hinterher, gelangte im Lebens- und Liebesrausch aber nie zu der Tiefe, die seine besten künstlerischen Arbeiten bis heute kennzeichnen. Allein deren Entstehung hätte ausreichend Stoff für das raffiniert konstruierte, trickreich wie sinnvoll mit verschiedenen Erzählebenen spielendem Biopic geliefert, doch Stephen Hopkins verwendet sie nur als Anekdoten in einem Lebenslauf, der voll von faszinierenden Brüchen ist, einen schwierigen Menschen schwierige Dinge tun lässt. Geoffrey Rush gelingt mit der Verkörperung des Ausnahmeschauspielers die herausragendste Leistung seiner an Höhepunkten nicht gerade armen Karriere. Selbst so großartige Akteure wie Emily Watson, Charlize Theron, John Lithgow und Stanley Tucci haben gegen die Kunst des Australiers keine Chance, geraten zu Randnotizen einer Performance, die im Januar völlig zu recht mit dem Golden Globe bedacht wurde.

(Dietmar Gröbing)

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